Zwei ECA-gedeckte Green Loan-Finanzierungen gesichert

von Hubert Hunscheidt

Der Salzgitter-Konzern gibt die Unterzeichnung von zwei ECA-gedeckten Green Loan-Finanzierungen zur Unterstützung der Dekarbonisierung seiner Stahlproduktion bekannt.

Der Gesamtbetrag von 500 Mio. € des ECA-gedeckten Senior Unsecured Finanzierungspaketes besteht aus einer Exportkreditfazilität in Höhe von 300 Mio. € von SACE, der italienischen Exportkreditagentur, mit SIMEST CIRR-Unterstützung, in Verbindung mit der Lieferung einer DRI-Anlage (Direktreduktion von Eisenerz) von Tenova/Danieli aus Italien sowie einer Exportkreditfazilität in Höhe von 200 Mio. € von der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB), der österreichischen Exportkreditagentur, im Zusammenhang mit der Lieferung eines Elektrolichtbogenofens von Primetals aus Österreich. Diese Kredite gehören zu den ersten ECA-gedeckten Corporate Green Finanzierungen im Stahlsektor weltweit und den ersten in Deutschland.

Die von SACE gedeckte Fazilität wurde von BNP Paribas (BNPP) in ihrer Funktion als Coordinating Mandated Lead Arranger (MLA), Lender, Agent und ECA-Agent und Bookrunner strukturiert. Die OeKB-gedeckte Fazilität wurde von der Commerzbank als Coordinating Mandated Lead Arranger (MLA), Lender, Agent und ECA-Agent strukturiert. Die BNPP hat gemeinsam mit der Commerzbank in ihrer Eigenschaft als Koordinator die Interessen der beiden beteiligten ECAs und SIMEST über beide Fazilitäten hinweg in Einklang gebracht.

Die Deutsche Bank hat die Green Loan-Klassifizierung in beiden Fazilitäten mit SACE und OeKB koordiniert und als Sustainability Coordinator, MLA und Lender fungiert. BNPP fungierte als MLA und Lender auch in der OeKB-gedeckten Fazilität und UniCredit als MLA und Lender in der SACE-gedeckten Fazilität. Die Finanzierungsparteien, SACE und SIMEST wurden von Norton Rose Fulbright beraten, während Salzgitter AG von Linklaters beraten wurde.

Die Darlehen, die im Rahmen der Green Loan Principles der Loan Market Association strukturiert werden, finanzieren einen Teil der 2,3 Mrd. € teuren Phase 1 von SALCOS® (Salzgitter Low CO2 Steelmaking), einem Programm, welches die Produktion des zweitgrößten Stahlherstellers in Deutschland durch Umstellung des Fertigungsprozesses von Hochöfen auf DRI-Anlagen und Elektrolichtbogenöfen, die mit direkt reduziertem Eisen sowie Ökostrom bzw. grünem Wasserstoff betrieben werden, dekarbonisieren soll. Eine Second Party Opinion von ISS-Corporate hat die Konformität der Darlehen mit den Green Loan Principles der Loan Market Association und der EU-Taxonomie bewertet und bestätigt.

Mit diesem Programm ist Salzgitter AG ein Vorreiter in der Dekarbonisierung der Stahlindustrie in Europa. Nach der Fertigstellung im Jahr 2033 wird SALCOS® eine Reduktion der CO2-Emissionen in der Stahlproduktion von Salzgitter AG um 95 % ermöglichen und die gesamten CO2-Gesamtemissionen in Deutschland um rund 1 % reduzieren.

Im Oktober 2022 erhielt das Projekt die Genehmigung der Europäischen Kommission als Important Project of Common European Interest (IPCEI) und wurde von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Niedersachsen im April 2023 ausgewählt, um öffentliche Zuschüsse in Höhe von rund 1 Mrd. € zu erhalten.

Quelle: Salzgitter AG / Foto: marketSTEEL

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