Zulieferindustrie unter Schock
von Hubert Hunscheidt
Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie ist im März eingebrochen. Während die aktuelle Lage schlechter bewertet wurde, sind die Erwartungen für die kommenden sechs Monate massiv gefallen. Der Index ist damit auf den niedrigsten Stand seit August 2009 gesunken. Einige Kunden der Zulieferindustrie, insbesondere die OEMs, haben bereits in Folge der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus, der einhergehenden Schutzmaßnahmen und der eingebrochenen Nachfrage ihre Produktion in Europa eingestellt und Kurzarbeit angemeldet. Dies trifft die deutsche Zulieferindustrie stark.
Wie groß die Folgen der Pandemie sein werden, ist kaum zu prognostizieren und hängt vorrangig von Länge und Umfang der gesundheitlichen Schutzmaßnahmen ab. Um die Krisenzeiten zu überstehen und die betrieblichen Herausforderungen zu meistern, sind Solidarität, Partnerschaften und konkrete Unterstützungen des Staates unabdingbar.
Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut, München, ermittelt. Er beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie zusammengeschlossenen Branchen Gießerei-Industrie, Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung, Stahl- und Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie sowie Technische Textilien ab.
Der Chart, mit korrigierten saisonbereinigten Daten, steht hier zum Download zur Verfügung.
Quelle: ArGeZ Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie / Vorschaufoto: marketSTEEL