Zinserhöhung, Dollaraufwertung und die Metallpreise

Frankfurt - Wie Commerzbank Research schreibt, hat die Fed in den USA den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte erhöht. Vermutet wird, dass es bis 2020 noch weitere 4 Zinserhöhungen geben soll. Die jüngste Zinserhöhung wirkte sich kurzfristig auf den Goldpreis aus, der laut Commerzbank zunächst auf 1.190 USD pro Feinunze fiel, um dann wieder auf knapp 1.200 USD anzusteigen.
Am Morgen kam es zu einer Aufwertung des Dollar. Dies hat laut Commerzbank-Analysten mit dem Streit in der italienischen Regierung um das Haushaltsdefizit zu tun. Die beiden Regierungsparteien Lega und 5-Sterne-Bewegung wollen das Haushaltsdefizit auf 2,4% erhöhen, was der parteiunabhängige Wirtschaftsminister nicht akzeptieren will und mit Rücktritt drohte. Durch die Unsicherheit geriet der EURO unter Druck und der Goldpreis stieg auf 1.020 EUR (nicht USD) je Feinunze.
Industriemetalle: Die höheren Zölle aufgrund des Handelsstreits zwischen den USA und China führen laut Commerzbank zu tendenziell höheren Konsumentenpreisen. Offen ist die Frage, ob die daraus entstehenden Risiken im Minus des Londoner LME-Metallindex von 15% gegenüber dem Hoch im Juni bereits berücksichtigt sind.
Die Commerzbank glaubt, dass sich die zu erwartende Aufwertung des US-Dollar negativ auf die Metallpreise und auf die Schwellenländer auswirken wird. Es gebe einen negativen Zusammenhang zwischen Außenwert des US-Dollar und den Metallpreisen. Und in vielen Schwellenländern laufe die Konjunktur nicht so rund wie in den USA. In vielen Schwellenländern sei bereits eine beginnende Wirtschaftsschwäche sichtbar.
Zudem habe China ein Schuldenproblem, das die Konjunktur zusätzlich bremsen könnte. Die Gewinndynamik der großen chinesischen Industrieunternehmen habe im August zum vierten Mal in Folge auf 9,2% gg. Vorjahr nachgelassen. Ihre Passiva sind im Jahresvergleich um weitere 6,6% auf nun 62,8 Billionen Yuan (9,1 Billionen USD) angewachsen.
Quelle: Commerzbank AG / Vorschaubild: fotolia