Zinnpreis höher, DR Kongo verhängt Exportstopp für Kobalt

von Angelika Albrecht

Zinn verbuchte seit Jahresbeginn in der Spitze ein Plus von mehr als 15%, berichtet Commerzbank Research. Vergangene Woche erreichte der Preis bei knapp 33.800 USD je Tonne ein 4-Monatshoch. Hintergrund ist die knappe Versorgung, weil es wohl in den großen Produzentenländern Indonesien und Myanmar zu Engpässen bei den Exporten kommt: Indonesiens Exporte sind im Januar gegenüber Vormonat um 66% gefallen, vermutlich auch, weil es zu Verzögerungen bei der Vergabe von Exportlizenzen für das neue Jahr gekommen ist. Die Exporte ins Hauptabnehmerland China haben sich im Januar mehr als halbiert. Chinas Schmelzen haben wohl vor diesem Hintergrund längere Auszeiten während des Frühlingsfestivals genommen. Hoffnungen gibt es aber wohl laut der Researchgruppe Shanghai Metals Market für die Produktion von Zinnerzen in Myanmar, aber noch fehlen klare Hinweise, dass die Produktion dort tatsächlich wieder hochgefahren wird.

DR Kongo setzt Kobaltexporte für mindestens vier Monate aus

Der weltgrößte Kobaltproduzent, die Demokratische Republik Kongo, hat vorgestern einen viermonatigen Exportstopp für Kobalt verhängt. Damit soll das Überangebot am Markt eingedämmt werden. Die DR Kongo steht für rund drei Viertel des weltweiten Kobaltangebots. Für die Dauer des Exportstopps werden dem Markt rund 20 Tsd. Tonnen Kobalt pro Monat weniger zur Verfügung stehen. Das Exportverbot soll morgen in Kraft treten und nach drei Monaten überprüft werden. Damit wäre auch eine Verlängerung möglich.

Der in China gehandelte Kobalt-Future legte daraufhin gestern mit dem maximal möglichen Betrag zu (limit up). Allerdings war der Preis zuvor deutlich gefallen, was auf das reichliche Angebot und eine langsamere Nachfrage zurückzuführen war. Laut Daten von Fastmarket war der Benchmarkpreis auf weniger als 10 USD je Pfund gefallen, was zuletzt vor mehr als neun Jahren der Fall war. Kobalt kommt hauptsächlich in der Batterieproduktion für Elektroautos zum Einsatz. Hier macht sich offenbar der stotternde Absatz von E-Autos bemerkbar. Laut dem chinesischen Researchinstitut Antaike gibt es am Markt allerdings noch hinreichend Lagerbestände, um den Wegfall der Kobaltexporte aus der DR Kongo zu kompensieren. Außerdem könnte der zweitgrößte Kobaltproduzent Indonesien in die Bresche springen.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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