Zinnminenproduktion in Myanmar wird eingeschränkt

von Angelika Albrecht

Der International Tin Association zufolge hat eine für die Zinnproduktion wichtige Region in Myanmar ihre Bergbauaktivitäten zum 1. August, wie zuvor von der Miliz, die die Region kontrolliert, angedroht, eingestellt. Der Zinnpreis stieg nach der Ankündigung, da wohl Hoffnungen bestanden, dass die Produktion womöglich nur eingeschränkt, nicht aber gänzlich eingestellt werde.

Myanmar stellt laut Daten des USGS 10% des globalen Zinnminenangebots. Die betroffene Region soll aber allein 30% des chinesischen Bedarfs decken. Angesichts der sich zuletzt abschwächenden chinesischen Konjunktur, die wiederum mit einer gedämpften Zinnnachfrage einhergehen dürfte, könnten die Folgen für das globale Angebot aber zunächst begrenzt ausfallen, was wiederum den Zinnpreis deckeln sollte.

Zudem befinden sich die Lagerbestände an der LME wie auch der SHFE momentan auf vergleichsweise komfortablen Niveaus, was angesichts einer allgemeinen Angebotsverknappung, zumindest bei Zinnerz, für eine recht schwache Nachfrage spricht. Denn auch Indonesien, der weltweit zweitgrößte Zinnminenproduzent, hat jüngst seine Exporte von Zinnerzen eingeschränkt. Sollten die Einschränkungen in Myanmar jedoch dauerhaft sein, bergen sie nach Ansicht der Commerzbank-Rohstoffexperten auf mittlere bis lange Sicht, bzw. sobald sich das globale Konjunkturumfeld verbessert, das Risiko einer angespannteren Angebotslage und damit eines deutlich höheren Zinnpreises.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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