ZEW: Steuerliches Investitionsklima deutlich besser

von Hans Diederichs

In der Studie berücksichtigte das ZEW die fünf Vermögensklassen Industriegebäude, Patente, Maschinen, Finanzvermögen und Vorräte, sowie die drei Finanzierungswege einbehaltene Gewinne, neues Eigenkapital und Fremdkapital.

Damit liegt Deutschland bei alleiniger Betrachtung der Besteuerung auf Unternehmensebene im Vergleich zu den anderen EU-Ländern zwar nur auf Rang 24, hat aber gegenüber dem 27. Platz im Jahr 2000 drei Plätze gut gemacht. Die umfassenden Reformen der Unternehmensbesteuerung in den Jahren 2001 und 2008 sowie die Senkung der Körperschaftsteuer auf 15 Prozent zeigen demnach Wirkung. Eine Gleichstellung von Real- und Finanzinvestitionen ist allerdings nach Aussage der ZEW-Volkswirte noch immer nicht erreicht.

Um die Investitionsneutralität des deutschen Steuersystems zu verbessern, also die steuerliche Gleichstellung von Real- und Finanzinvestitionen, schlägt Prof. Christoph Spengel, Research Associate am ZEW, daher vor: „Wie in Estland könnten thesaurierte Gewinne von der Besteuerung befreit werden. Alternativ könnte ein fiktiver Zinsabzug für Eigenkapital eingeführt werden, wie er in Belgien oder Italien schon praktiziert wird.“

Würde man Dividenden und Kapitalerträge von der Abgeltungsteuer befreien und gleichzeitig den Abgeltungsteuersatzes für Zinseinkünfte auf den Satz für unternehmerische Gewinne erhöhen (also auf rund 30,95 Prozent, abhängig von der jeweiligen Gewerbesteuer), würde das Steuersystem Realinvestitionen steuerlich besser stellen als Finanzinvestitionen, so die Analyse des ZEW.

Quelle: ZEW

 

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