ZEW-Konjunkturerwartungen: Starker Einbruch

von Alexander Kirschbaum

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Juni 2018 um 7,9 Punkte auf einen neuen Wert von minus 16,1 Punkten gesunken. Dies ist der niedrigste Wert seit September 2012. Der langfristige Durchschnitt (23,3 Punkte) wird erheblich unterschritten. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland ist um 6,8 Punkte auf einen Stand von 80,6 Punkten zurückgegangen.

„Die jüngste Eskalation im Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten sowie Befürchtungen hinsichtlich einer das Finanzsystem destabilisierenden Politik der neuen italienischen Regierung hinterlassen ihre Spuren im Konjunkturausblick für Deutschland. Hinzu kommen schlechter als erwartete Werte für Exporte, Produktion und Auftragseingänge der deutschen Industrie für April. Der Ausblick für die nächsten sechs Monate hat sich in Folge deutlich verschlechtert“, sagt ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach.

Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone sinken noch wesentlich stärker als die für Deutschland. Der Erwartungsindikator für die Eurozone liegt aktuell bei minus 12,6 Punkten, 15,0 Punkte unterhalb des Niveaus vom Vormonat.

Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum sinkt um deutliche 16,2 Punkte auf einen Wert von 39,9 Punkten. Diese Verschlechterung des Ausblicks für das Eurogebiet geht laut den ZEW-Wirtschaftsforschern auf eine deutlich pessimistischere Einschätzung zur italienischen Konjunktur zurück. Die Erwartungen für Italien sinken um 31,7 Punkte auf einen Stand von minus 48,4 Punkten. Die Lageeinschätzung für Italien geht um 14,3 Punkte auf minus 32,8 Punkte zurück.

Quelle und Grafik: ZEW  Vorschau-Foto: Fotolia

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