Zentrale Rolle des Stahls in Unterwasserserver

von Alfons Woelfing

Mit zunehmender Beschleunigung der Digitalisierung wird es immer schwieriger, die Rechenzentren der Welt bei niedrigeren Temperaturen zu halten, aber tauchfähige Stahlmodule könnten eine überraschende Lösung darstellen.
 
Vor der Küste der schottischen Orkney Islands hat Microsoft eine neue Art von Rechenzentrum der nächsten Generation entwickelt, das den Internetverkehrs auf der ganzen Welt verändern könnte. Das Projekt, das als "Project Natick" bezeichnet wird, zielt darauf ab, den Küstenstädten eine schnellere Internetverbindung zu ermöglichen und das wachsende Problem der Überhitzung von Servern zu lösen, indem es sie in die eisigen Tiefen des Meeresbodens bringt.
 
Das Untertauchen von etwa einem Kilometer unter Wasser mag nicht wie die ideale Umgebung für Hunderte von anspruchsvollen Computerservern klingen, aber die Idee hat einige überzeugende Vorteile: Herkömmliche Rechenzentren erfordern riesige Lagerhallen, die viele Immobilien in Anspruch nehmen.
 
"Project Natick" ist ein Schritt in eine neue Welt. Um diese ehrgeizige Vision zu verwirklichen, arbeitet das Unternehmen mit dem französischen Spezialisten für erneuerbare Energien und Verteidigung im Meeresbereich, der Naval Group, zusammen.
 
Die zentrale Rolle des Stahls
 
Eine der wichtigsten Herausforderungen bestand darin, sicherzustellen, dass das Modul vor dem eisigen Wasser geschützt und robust genug ist, um ohne regelmäßige Wartung zu funktionieren; in der Tat ist das Rechenzentrum so konzipiert, dass es fünf Jahre lang ohne Wartung in Betrieb bleibt.
 
Daher waren die für die äußere Struktur gewählten Materialien besonders wichtig. Das Modul wurde in ein 12 Meter langes und 2,4 Meter langes Edelstahlrohr getaucht. Die Struktur enthält 864 Server und wurde mit der gleichen zinkreichen Beschichtung grundiert, die die Naval Group verwendet, um ihre U-Boote vor Meereskorrosion zu schützen.
 
In Zukunft hofft Microsoft, Tiefsee-Rechenzentren mit Gezeitenenergie aus Wasserturbinen autark versorgen zu können. Diese  Server können schnell vor der Küste bereitgestellt werden, um die Nachfrage nach Internetkonnektivität zu decken. Da sie jedoch keinen einfachen Zugang für Wartungsarbeiten haben, müssen sie sich auf die Langlebigkeit von Stahl verlassen, um die Rechenzentren in einer so unorthodoxen Umgebung betreiben zu können.
 
Quelle und Foto: Microsoft Corporation

Zurück