Zentimetergenaues Orten von Teilen in der Blechfertigung

Ditzingen – TRUMPF zeigte im Oktober auf der Euroblech 2018 ein Indoor-Lokalisierungssystem, das auf Ultra-Wideband-Technologie (UWB) basiert. „Als Leitanbieter für Industrie 4.0 bieten wir damit einen weiteren Baustein für die vernetzte Fertigung. Unsere Kunden können durch zentimetergenaue Ortung die Durchlaufzeiten ihrer Produktion verringern und die Produktivität maßgeblich steigern“ sagt Thomas Schneider, Geschäftsführer Entwicklung bei TRUMPF.

Die Lokalisierungs-Lösung ermittelt die eindeutige Position von Blechteilen in Echtzeit. Auch werden die Transportwege dokumentiert. Lästiges und kostspieliges Suchen in der Fertigung entfällt. Expressaufträge lassen sich in der Fertigungshalle präzise lokalisieren und Arbeitsschritte sinnvoll priorisieren. Sowohl Teile als auch Werkzeuge lassen sich einfach finden.

Track & Trace kommt bei dicken Wänden und Metallteilen zum Einsatz


Ortungssysteme ließen sich bislang in metallischer Umgebung – also beispielsweise zwischen Maschinen oder in Blechlagern – nicht nutzen, da die Signale von Sendern verfälscht oder sogar völlig verschluckt wurden. Die TRUMPF Lösung „Track & Trace“ umgeht dieses Problem durch Nutzung einer robusten Frequenz und durch Positionierung der Ortungsgeräte, sogenannter Satelliten, an der Hallendecke.

Diese Mini-Satelliten kommunizieren mit sogenannten Markern, die sich – wie die Arbeitspapiere bisher auch – einfach auf Teilestapeln oder auf Ladungsträgern ablegen oder befestigen lassen. So können Produktionsmitarbeiter Teile bis auf wenige Zentimeter genau nachverfolgen.

„Metall und Radiowellen vertragen sich eigentlich nicht. Die Lokalisierung in der Blechbearbeitung schien deshalb ausgeschlossen. Mit unserer Ultra-Wideband-Technologie gelingt es uns, Objekte auch in einer Umgebung mit viel Metall nachzuverfolgen“, so Schneider.

Track & Trace setzt TRUMPF bereits sowohl bei Testkunden, als auch in der eigenen Produktion erfolgreich ein. Die Lösung lässt sich schnell installieren, intuitiv bedienen und einfach in bestehende Fertigungsprozesse einbinden.

Der Clou: Ein kleiner Computerchip im Marker


Track & Trace funktioniert über einen Computerchip, der im Inneren des Markers verbaut ist. Er sendet die Daten über die Satelliten an einen Industrierechner, auf dem sich die Informationen über das Teil und seine Lage übersichtlich auf einem Bildschirm darstellen lassen. Nutzer können umgekehrt von dort aus auch den Marker ansteuern und auf ein kleines Ink-Display die Auftragsnummer oder andere für den Produktionsprozess benötigte Informationen übertragen.

Alle Daten sind auf Smartphones und Tabletts übertragbar. Wählt man auf dem Bildschirm einen Auftrag an, so reagiert der entsprechende Marker mit Lichtsignalen und ist auf diese Weise leicht zu identifizieren. Track & Trace ist somit ein erster Schritt in die papierlose Fertigung von morgen.

Der nun präsentierten Lösung gingen mehr als zehn Jahre Forschungsarbeit voraus. Bei der Entwicklung arbeitete TRUMPF eng mit dem französischen Unternehmen BeSpoon zusammen, an dem das Hochtechnologieunternehmen seit 2017 eine Beteiligung von 60 Prozent hält.

 

Über TRUMPF:

Das Hochtechnologieunternehmen TRUMPF bietet Fertigungslösungen in den Bereichen Werkzeugmaschinen und Lasertechnik. Die digitale Vernetzung der produzierenden Industrie treibt das Unternehmen durch Beratung, Plattform- und Softwareangebote voran. TRUMPF ist Technologie- und Marktführer bei Werkzeugmaschinen für die flexible Blechbearbeitung und bei industriellen Lasern.
2017/18 erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 13.400 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,6 Milliarden Euro. Mit mehr als 70 Tochtergesellschaften ist sie in fast allen europäischen Ländern, in Nord- und Südamerika sowie in Asien vertreten.

Quelle und Bilder: TRUMPF GmbH + Co. KG

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