"Woche der Industrie" in Österreich

von Alfons Woelfing

Die Intertool, Fachmesse für industrielle Fertigung, und die Smart Automation Austria, Fachmesse für industrielle Automatisierung, werden erstmals ergänzt um die C4I, Connectivity for Industry, als Plattform für die Digitalisierung der industriellen Wertschöpfungskette.

Mit diesem Fachmessetrio trägt Österreichs führender Messeveranstalter Reed Exhibitions den Anforderungen und Wünschen des Industrie-4.0-Gedankens voll Rechnung. „Die Idee, das Thema IT mit einer eigenen Veranstaltung in die Messeplattform aufzunehmen, entstand aus dem Markt heraus", erklärt Category Manager Alexander Eigner. Schließlich gab es schon bisher beim Duo Intertool/Smart einen starken Austausch zwischen den beiden Fachmessen Laut Erhebungen statteten rund 55 Prozent der Intertool-Besucher auch den Ausstellern der Smart Automation einen Besuch ab – umgekehrt waren die Zahlen nahezu gleich. So lag es auf der Hand, die bereits bestehenden Synergien zu erweitern. „Die C4I bildet dafür den passenden Rahmen", so Eigner weiter. Namhafte Aussteller, wie SAP, Kapsch Business Com, Kaspersky Labs, Tele2 IoT, Hitachi Vantara, ACP IT Solutions, Techsoft, Barracuda Networks oder TTTech werden sich an zentraler Stelle in Halle A präsentieren. In Summe erwartet Reed bei der C4I-Erstveranstaltung cirka 40 Austeller. Ergänzt wird das Angebot der C4I um Showcases, die spannende Themen der Digitalisierung erleb- und begreifbar machen.

Smart Automation weiter im Aufwind

Über steigende Nachfrage bei den Smart-Ausstellern darf sich Reed ebenfalls freuen. Waren bisher einige Stammaussteller der Linzer Smart zurückhaltend, was eine Beteiligung auch in Wien betraf, hat der Erfolg der vergangenen Ausgabe viele überzeugt, beim Automatisierungsevent 2018 auch in der Bundeshauptstadt dabei zu sein. So präsentiert sich zum Beispiel Festo erstmals auf der Smart in Wien. Überzeugt vom Messekonzept ist DI Rainer Ostermann, Country Manager von Festo Österreich: „Nach langer Abwesenheit vom Messestandort Wien sind wir nun bei dieser Plattform der Automatisierung mit dabei – mit einem neuen Standkonzept und kompetenten Ansprechpartnern, die für die Use Cases der Zukunft bereit sind." Neben Festo sind auch Sick, Lenze, Eaton oder Murrelektronik erstmals auf der Smart in Wien mit an Bord. Insgesamt präsentieren rund 160 Austeller ihr Angebot für die industrielle Automatisierung. Die Smart Automation belegt mit zwei Drittel den größten Teil der Halle A und hat ihre Tore, wie auch die C4I, vom 15. bis 17. Mai 2018 geöffnet.

Intertool: Ausgebuchte Messeflächen

Einen Tag länger, von 15. bis 18. Mai 2018 lädt die flächenmäßig größte Fachmesse innerhalb des Messetrios, die Intertool, zum Besuch ein. In einem Teil der Halle A und der gesamten Halle B präsentieren sich etwa 250 Unternehmen aus dem Bereich der industriellen Fertigung dem Fachpublikum. Messeleiter Alexander Eigner: „Wir freuen uns sehr über das ungebrochen große Ausstellerinteresse. Mit Stand Ende März sind nur mehr wenige kleine Restflächen verfügbar. Wir sind nahezu ausgebucht." Gemeinsam mit der ebenso dicht belegten Smart Automation und der neuen C4I widerspiegelt sich darin die Bedeutung der produzierenden Industrie Österreichs als überaus wichtiger Wirtschaftszweig. Positiv zu vermerken ist zudem, dass nach langjähriger Abstinenz vom Messestandort Wien im kommenden Mai wieder der Salzburger Werkzeugmaschinenhersteller Emco mit einem Stand auf der Intertool vertreten ist. Dr.-Ing. Stefan Hansch, CEO Emco Group: „Österreich hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Markt für Emco entwickelt – als österreichischer Hersteller sind wir mit unserer breiten Produktpalette für CNC-Dreh- und Fräsmaschinen bekannt und geschätzt. Die Intertool möchten wir als Branchentreffpunkt nutzen, um Kontakte zu pflegen sowie Kunden und Interessenten über unsere Innovationen – auch unter Berücksichtigung der Aspekte Digitalisierung und Industrie 4.0 – zu informieren." Überhaupt zum ersten Mal kommen Werkzeughersteller Paul Horn und Heller Werkzeugmaschinen mit eigenen Messeständen nach Wien. Ergänzt wird das breite Angebot zur industriellen Fertigungstechnik um Branchengrößen wie DMG Mori, Trumpf oder Precisa – letztere gemeinsam mit Fanuc –, um nur einige zu nennen.

Mehr Durchblick dank neuer Aufplanung

Für mehr Transparenz sorgt die neue Aufteilung der Halle B. Category Manager Alexander Eigner: „Mit der aktuellen Aufplanung haben viele Aussteller einen neuen Platz erhalten, die Übersichtlichkeit konnte dadurch enorm gesteigert werden." Außerdem ist es nun erstmals möglich, die Eingänge zur Halle B mit Produktgruppen zu beschildern: Der westliche Eingang von der Mall führt zu Präzisionswerkzeugen, Komponenten, Bauteilen und Zubehör, industrieller Software und zur Sonderschau Prozesskette, der östliche zu den Bereichen Werkzeugmaschinen, Additive Fertigung, Qualitätssicherung sowie Messen & Prüfen. Übrigens: Erstmals wird es am ersten Messetag eine eigene Eröffnung des Fachmessetrios geben.

Sonderveranstaltungen „Steirereck" und „Prozesskette.at"

Mit dem „Steirereck" in Halle A und der Sonderschau „Prozesskette.at" in Halle B sind auch die beiden großen Ausstellerverbünde der Intertool erneut am Start. Im „Steirereck" präsentieren AREA m styria, Boehlerit, Carl Zeiss Austria, Dustcontrol, EuroSkills 2020, Gedore, das Institut für Fertigungstechnik der TU Graz, Oerlikon Balzers, TCM, TMZ und Wikus konzentrierte steirische Technologiekompetenz an Sachen Metallverarbeitung. Ing. Gerhard Melcher, Vertriebsleiter Zerspanung bei Boehlerit: „Die Steiermark zählt zu den innovativsten Regionen weltweit. Dem tragen wir auf 1.000 m2 Rechnung." Für den Kapfenberger Schneidstoff- und Tool-Experten hat die Messe überhaupt große Bedeutung. Melcher: „Boehlerit ist weltweit pro Jahr auf 30 bis 35 Messen präsent. Die Intertool ist als heimische Fachveranstaltung unsere internationale Leitmesse. Und sie lebt mehr denn je!"

Ebenso hervorzuheben ist die Zusammenarbeit von sechs Unternehmen unter der Marke „Prozesskette.at": Emag, GGW Gruber, Hermle, Wedco, Westcam und Zoller bieten geballtes Fachwissen rund um die lückenlose Umsetzung von mehrstufigen Fertigungsprozessen. Johannes Riha, Geschäftsführer GGW Gruber: „Die Unternehmen unserer Sonderschau können nahtlos den kompletten Fertigungsprozess abdecken. Als zusätzliches Feature auf der Messe sehen unsere Besucher verschiedene Showcases und Industriekooperationen, anhand derer Teilprozesse, nicht zuletzt in Bezug auf Industrie 4.0, transparent dargestellt werden."

Kongresse und Foren machen Industriewoche komplett

Einige weitere Veranstaltungen runden das Fachmesseprogramm in perfekter Weise ab. Am ersten Messetag, dem 15. Mai 2018, beleuchtet die SKIP FORWARD Conference als Plattform zum Austausch von branchenübergreifenden Digitalisierungsstrategien im Rahmen der C4I Fragen zur Veränderung von Branchen und Unternehmen durch digitale Prozesse. Eigner: „Hier wird erörtert, was die digitale Transformation in unterschiedlichen Branchen bereits bewirkt hat und was andere Branchen davon lernen können. Wir schaffen es hier, Digitalisierungsstrategien von Unternehmen wie Porr, Erste Bank, Revolution Events, SAP, Kaspersky oder Schärf in geballter Ladung zu präsentieren" Flankiert werden die Diskussionsrunden mit hochkarätigen Vorträgen von Prof. Dr. Markus Hengstschläger, über Nicki Borell (Autor von „Das Industrie 4.0 Arbeitsbuch), Michael Zettel von Accenture Österreich bis zu Markus Albers (Autor von „Digitale Erschöpfung").

Das 6. IoT Forum CEE am 16. und 17. Mai 2018 bringt Schlüsselindustrien aus Zentraleuropa zusammen: Branchenführer informieren auf höchster Ebene über die neuesten IoT-Innovationen. Abgerundet wird der Veranstaltungsreigen durch das Austrian 3D-Printing Forum, welches sich intensiv mit Fragen der Additiven Fertigung auseinandersetzt und auch Fragen zur Anwendung, Forschung oder Simulation nicht unbeantwortet lässt. Die SKIP FORWARD Conference, das IoT Forum CEE und das Austrian 3D-Printing Forum finden im Congress Center der Messe Wien statt.

Schwerpunkt Ausbildung am ersten Messetag

Messeveranstalter Reed heißt auch Schüler und Studenten, insbesondere am ersten Messetag, willkommen. Die Bedeutung der Aus- und Weiterbildung in der Industrie unterstreicht Sick mit einem eigenen „Education"-Stand im Foyer. Zudem beachtenswert ist die Austria- bzw. EuroSkills-Demofläche innerhalb des „Steirerecks" in Halle A: Die Berufseuropameisterschaften finden 2020 erstmals in Österreich, konkret in Graz, statt. Auch für Universitäten und Fachhochschulen sind Intertool bzw. Smart Automation ein gutes Pflaster, das belegt die Teilnahme der TU Wien, der TU Graz und der FH St. Pölten mit eigenen Ständen.

Gebündelte Kräfte am Brennpunkt Messe

All diese gebündelten Aktivitäten machen klar: Die Kalenderwoche 20 wird in Wien zur „Woche der Industrie". „Die Kräfte werden konzentriert und die einzelnen Veranstaltungen profitieren wechselseitig voneinander", betont Reed-Manager Alexander Eigner. „Denn wo sonst könnten Interessenten an nur einem Besuchstag einen umfangreicheren Überblick über so viele Technologien erhalten?" Die Smart Automation und die C4I sind in der Messe Wien, Halle A, vom Dienstag, 15., bis Donnerstag, 17. Mai 2018, jeweils von 09.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Die Intertool in Halle A und Halle B hat vom Dienstag, 15. bis Donnerstag, 17. Mai 2018, jeweils von 09.00 bis 18.00 Uhr sowie zusätzlich am Freitag, 18. Mai 2018, von 09.00 bis 15.00 Uhr geöffnet. (+++)

Quelle und Fotos: Reed Messe Wien GmbH

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