Werkzeugmaschinen: Ausland stützt Nachfrage

von Alexander Kirschbaum

Im zweiten Quartal dieses Jahres ist der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 Prozent gefallen. Dabei verloren die Inlandsbestellungen 27 Prozent, die Auslandsorders wuchsen hingegen um 4 Prozent. Im ersten Halbjahr 2017 sank der Auftragseingang insgesamt um 1 Prozent. Die Inlandsaufträge verloren 15 Prozent, während die Bestellungen aus dem Ausland um 6 Prozent stiegen.

„Mit den Halbjahreswerten liegen wir auf Linie unserer Erwartungen“, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbands VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken). Die Auslandsaufträge haben ihren Aufwärtstrend fortgesetzt, dabei sind die Euroländer das wichtige Zugpferd für die Branche. So sind deren Bestellungen doppelt so stark gestiegen wie die Aufträge aus dem Rest der Welt.

Im vergangenen Jahr hatte die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie dank des Projektgeschäfts mit der internationalen Automobilindustrie einen starken Zuwachs verzeichnet. Für 2017 erwartet der VDW ein Halten des hohen Niveaus.

EMO Hannover verspricht Bestellschub im zweiten Halbjahr

„ Ein Pferdefuß war im ersten Halbjahr die Inlandsnachfrage“, sagt Schäfer. Sie blieb schwach, was unter anderem einem Basiseffekt aufgrund des hohen Auftragszuwachses im ersten Halbjahr 2016 geschuldet sei. Allerdings läuft dieser Effekt nun aus. Für das zweite Halbjahr 2017 rechnet der Branchenverband mit einer deutlich besseren Entwicklung. Das passe zur guten Stimmung in der Wirtschaft, den steigenden Konjunkturindikatoren für Deutschland und den gesamtwirtschaftlichen Prognosen, die Wirtschaftsexperten erst jüngst angehoben haben.

„Zudem versprechen wir uns von der EMO Hannover 2017 einen großen Schub“, so Schäfer abschließend. Die Weltleitmesse der Metallbearbeitung sei sehr gut gebucht, warte mit vielen Innovationen in allen technischen Bereichen auf und werde den Investitionen damit starke Impulse geben.  

Quelle: VDW Grafik: Auftragseingang in der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie (Foto: VDW)

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