Weltweit erstmals wasserstoffreduziertes Schwammeisen

von Hubert Hunscheidt

Die HYBRIT-Pilotanlage im schwedischen Lulea hat die Testproduktion von Schwammeisen abgeschlossen und zeigt, dass es möglich ist, fossilfreies Wasserstoffgas zu verwenden, um Eisenerz zu reduzieren, anstatt Kohle und Koks zur Entfernung des Sauerstoffs zu verwenden. Die Produktion war kontinuierlich und von guter Qualität. Bisher wurden rund 100 Tonnen hergestellt. Es ist das erste Mal überhaupt, dass Wasserstoff aus fossilfreiem Strom zur direkten Reduktion von Eisenerz im Pilotmaßstab verwendet wird. Ziel ist es grundsätzlich, die Kohlendioxidemissionen aus dem Stahlherstellungsprozess zu eliminieren, indem in allen Teilen der Wertschöpfungskette nur fossilfreie Energie verwendet wird.

Die Reduktion auf Wasserstoffbasis ist ein entscheidender Meilenstein, der den Weg für die zukünftige fossile Eisen- und Stahlherstellung ebnet. SSAB, LKAB und Vattenfall beabsichtigen, mit HYBRIT die effizienteste Wertschöpfungskette vom Bergwerk bis zum Produkt zu schaffen, um 2026 als Erste mit fossilfreiem Stahl im industriellen Maßstab auf den Markt zu kommen.

Im vergangenen Jahr begann HYBRIT, eine gemeinsame Initiative von SSAB, LKAB und Vattenfall, mit Testarbeiten zur Herstellung von wasserstoffreduziertem Schwammeisen in der Pilotanlage, die mit Unterstützung der schwedischen Energieagentur gebaut wurde. Die Technologie wird ständig weiterentwickelt und das mit Wasserstofftechnologie erfolgreich hergestellte Schwammeisen ist der Rohstoff für den fossilen Stahl der Zukunft.

Fossilfreie Strom- und Wasserstoffspeicherung

Der bei der direkten Reduktion verwendete Wasserstoff wird durch Elektrolyse von Wasser mit fossilfreiem Strom erzeugt und kann sofort verwendet oder für die spätere Verwendung gespeichert werden. Im Mai begann HYBRIT mit dem Bau eines Wasserstoffspeichers im Pilotmaßstab neben der Anlage zur Direktreduzierung in Lulea.

Quelle und Foto: SSAB

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