Weltrohstahlproduktion im Juni weiter rückläufig

von Hubert Hunscheidt

Wie die Weltstahlvereinigung mit Sitz in Brüssel mitteilte, ist die Weltrohstahlproduktion im Juni 2020 im Vergleich zu Juni 2019 um 7 Prozent auf 148,3 Mio. Tonnen gesunken.

Der Verband führt dies in erster Linie auf die Pandemie zurück. Das chinesische Wachstum, unterstützt von einer unerwartet schneller Erholung der Wirtschaft, konnte jedoch den Rückgang im Rest der Welt, der je nach Region noch hart mit dem Virus zu kämpfen hat, nicht ausgleichen.

In China arbeiten die Hersteller mit einer Auslastung, die noch deutlich über der normalen liegt, sodass die tägliche Rohstahlproduktion auf 3,05 Mio. Tonnen im Juni gestiegen ist. Zum Vergleich: Deutschland erzeugte im gesamten Monat Juni rund 2,5 Mio. Tonnen Rohstahl.

China hat mittlerweile einen Anteil an der Weltstahlproduktion von 57 Prozent. Der Iran, die Türkei und die Ukraine weisen für Juni ebenfalls positive Vergleichswerte auf. Betrachtet man die Halbjahresmengen, so gibt es auch hier eindeutige Gewinner und Verlierer. Bemerkenswert ist das positive Rohstahlentwicklung in Vietnam.

Schrottimporte sind ebenfalls deutlich gestiegen. Chinesische Verbraucher importieren seit Monaten große Mengen Knüppel aus Vietnam. Hierzu verwies WSN am 24.07.2020 darauf, dass zwar China aktuell der führende Knüppelimporteur in Asien sei, das Kaufinteresse durch den eskalierenden Konflikt mit den USA jedoch schnell abnehmen könne. Der negative Trend, der sich bereits an der Börse gezeigt hat, könnte sich schnell auf die Realwirtschaft übertragen.

Quelle: bvse-Fachverband Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling / Vorschaufoto: fotolia

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