Weiterbildung und Investitionen trotz trüber Konjunktur

Düsseldorf - PWC stellt seinen Maschinenbau-Barometer für das erste Quartal vor. Die Kurzfassung der PWC-Analytiker lautet:

  • Konjunkturerwartungen der deutschen Maschinenbauer verdüstern sich weiter
  • Wachstumsprognose für die Branche sinkt auf Zwei-Jahres-Tief
  • Fachkräftemangel und politische Entwicklungen im Ausland größte Wachstumshindernisse
  • Investitionstätigkeit stabil
  • Weiterbildung der Mitarbeiter, neue Technologien und F&E im Fokus.

Die deutschen Maschinenbauer blicken mit zunehmender Sorge auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und weltweit. Über ein Drittel (36 Prozent) der Entscheider äußert sich mittlerweile pessimistisch mit Blick auf die globale Konjunktur (Vorquartal: 30 Prozent). Auch bezogen auf die deutsche Wirtschaftsentwicklung wächst die Skepsis: Jeder vierte Maschinenbauer beurteilt die Aussichten negativ. Damit liegt der Anteil der Pessimisten mehr als doppelt so hoch wie im Vorquartal (11 Prozent). Dies geht aus dem aktuellen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC für das erste Quartal 2019 hervor.

Wachstumsprognose auf Zwei-Jahres-Tief


Die negative Stimmung spiegelt sich auch in den Wachstumserwartungen der befragten Führungskräfte wider: Für 2019 erwarten sie nur noch ein durchschnittliches Branchenwachstum von 1,0 Prozent (Vorquartal: 1,4 Prozent). Dies ist der niedrigste Prognosewert seit über zwei Jahren.

Für das eigene Unternehmen gehen die Maschinenbauer immerhin von 3,1 Prozent Umsatzplus aus. Im ersten Quartal des Vorjahres lag dieser Wert allerdings noch mehr als doppelt so hoch (8,0 Prozent). „Die deutschen Maschinenbauer sind zwar weiterhin sehr gut ausgelastet, doch Anzeichen einer Abkühlung sind deutlich erkennbar“, analysiert Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries & Innovation und Experte für den Maschinenbau bei PwC.

„Die anhaltenden Unwägbarkeiten im internationalen Handel, ein schwer zu kalkulierender Brexit sowie der massive Strukturwandel in der Automobilindustrie belasten die Aussichten.“ Dies macht sich auch in der Produktion bemerkbar: Die durchschnittliche Auslastung lag im ersten Quartal bei nur noch 91,4 Prozent, dem niedrigsten Wert seit zwei Jahren.

Kostensenkungen noch kein Thema – Investitionstätigkeit stabil


Trotz der trüben Konjunkturaussichten und der vergleichsweise geringen Umsatzprognosen hat sich die Branche noch kein rigides Sparprogramm verordnet. Lediglich jedes zehnte befragte Unternehmen plant eine Senkung der Kosten im kommenden Quartal. Dagegen beabsichtigt die überwiegende Mehrheit von 86 Prozent der befragten Entscheider die Investitionstätigkeit in ihren Unternehmen auf einem konstanten Niveau zu halten bzw. auszubauen.

Im Schnitt planen die Maschinenbauer im laufenden Jahr 6,2 Prozent ihres Umsatzes zu investieren – etwa so viel wie im Vorjahr (5,9 Prozent). Vor allem die Weiterbildung der Mitarbeiter, neue Technologien sowie Forschung und Entwicklung stehen auf dem Plan.

Roboter, 3D-Druck und Datenanalysen im Fokus


Im Bereich Technologieinvestitionen legen die Maschinenbauer den Schwerpunkt auf die Themen Robotics, 3-D-Druck sowie Datenanalyse. Gleichzeitig drohen wichtige Zukunftstechnologien aus dem Blickfeld zu geraten:

Lediglich 7 Prozent der Befragten wollen ihre Fähigkeiten im Bereich Künstliche Intelligenz ausbauen, 6 Prozent planen Investitionen in Digitale Zwillinge und nur 2 Prozent sehen Potenzial im Bereich Blockchain.

„Investitionen in der aktuellen Situation aufzuschieben, wäre das falsche Signal“, erklärt PwC-Experte Gushurst. „Vielmehr sollten die Unternehmen die sich abzeichnende Verschnaufpause aktiv nutzen, um strategisch wichtige Zukunftsinvestitionen anzugehen. Gerade das Thema künstliche Intelligenz sollte eine technologiegetriebene Branche wie der Maschinenbau nicht unterschätzen.“ Beim Thema Auslandsinvestitionen scheint die Richtung bereits festzustehen: Nach 44 Prozent im Vorjahr, planen in diesem Jahr lediglich 28 Prozent einen Gang ins Ausland.


Über das PwC Maschinenbau-Barometer:

Das PwC Maschinenbau-Barometer ist die Auswertung einer vierteljährlichen Panelbefragung unter Führungskräften des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. Neben einer Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung gibt die Studie einen Überblick über die Erwartungen der Unternehmen hinsichtlich zentraler Kennzahlen wie etwa Kosten, Preise oder Investitionsvolumen. Im Rahmen eines Deep Dives werden in jeder Ausgabe wechselnde Themenbereiche vertieft. Weitere Informationen unter: www.pwc.de/maschinenbau-barometer

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 250.000 Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

Quelle, Studie und Vorschaubild: PwC PricewaterhouseCoopers GmbH

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