Voestalpine: Investitionsprojekte und CO2-neutrale Stahlproduktion

von Hubert Hunscheidt

Am Standort Linz erfolgte der Start für das zukunftsweisende Großprojekt „BETA 3“, einer neuen Beizanlage. In Donawitz wurde die neue Stranggussanlage („CC4“), das neue Herzstück der Stahlproduktion in Donawitz, erfolgreich in Betrieb genommen. Aufgrund der großen Corona-bedingten Herausforderungen und Lieferverzögerungen bei Anlagenlieferanten kam es zu einer Verzögerung beim Bau des weltweit modernsten Edelstahlwerkes am Standort Kapfenberg. Aus heutiger Sicht ist mit einer Kostenerhöhung von 10 – 20 % gegenüber dem Investitionsplan von 350 Mio. Euro zu rechnen. Das Projekt schreitet nun wieder zügig voran, einzelne Schritte wie die Kaltinbetriebnahme erfolgen noch 2021, mit dem Vollbetrieb ist Mitte 2022 zu rechnen. Am Standort Krems wurde aufgrund des boomenden Onlinehandels im Bereich Lagertechnik in Schweiß- und Assemblierungsanlagen investiert.

Neue Maßstäbe auf dem Weg zur CO2-neutralen Stahlproduktion

Die Dekarbonisierung der Stahlherstellung stellt die gesamte europäische Stahlindustrie vor große technologische Herausforderungen. Die voestalpine hat mit greentec steel einen klaren Plan vorgelegt: Die ausreichende Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbarer Energie zu wirtschaftlichen Preisen vorausgesetzt, soll der Umstieg von der kohlebasierten Hochofenroute auf die Elektrolichtbogentechnologie in einem ersten Schritt eine CO2-Reduktion um rund 30 % bis 2030 ermöglichen. Bis 2050 strebt der Konzern eine klimaneutrale Produktion unter Einsatz von grünem Strom und grünem Wasserstoff an.

Der Konzern, der bei Klima- und Umweltschutz weltweit als Benchmark gilt, hat einen großtechnisch realisierbaren Prozess zur Unterstützung einer CO2-neutralen Stahlproduktion ohne den Einsatz von fossilem Kohlenstoff entwickelt und dafür das Schutzrecht vom Europäischen Patentamt erhalten. Konkret umfasst das Patent die Herstellung von Eisenschwamm (DRI oder HBI) im Direktreduktionsprozess mittels grünem Wasserstoff und Biogas. Der Konzern wird Lizenzen zur Herstellung des klimaneutralen Vormaterials vergeben.

Quelle: Voestalpine AG / Foto: marketSTEEL

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