Virus-Sorgen und rekordhohe Stahl-Produktion in China

Frankfurt/M. - Wie die Commerzbank mitteilt, starten die Industriemetalle mit einem schwachen Unterton in die neue Handelswoche. Kupfer fällt um knapp 2% unter 5.700 USD je Tonne, Aluminium und Nickel geben um gut 1% nach. Offenbar halten Sorgen über eine zweite Ansteckungswelle des Coronavirus die Preise in Schach.

Am Wochenende meldete die chinesische Hauptstadt Peking zahlreiche neue Fälle und riegelte daraufhin Wohngebiete ab. Außerdem breitet sich das Virus in Südamerika weiter rasant aus und Länder wie die USA, Russland, Indien oder Südafrika melden hohe Zahlen von Neuinfektionen.

Die Konjunkturdaten aus China sind nicht sehr positiv. Dies trägt laut Commerzbank zum Preisrückgang der Metalle bei. Zwar hat sich gemäß Daten des Nationalen Statistikbüros die Industrieproduktion im Mai weiter erholt, der Anstieg um 4,4% gegenüber Vorjahr blieb aber hinter den Erwartungen zurück.

Auch die Anlageinvestitionen (-6,3%) verfehlten die Erwartungen. Im Einklang mit der gesamten Industrieproduktion hat China seine Stahlproduktion im Mai weiter ausgeweitet: Die berichteten 92,3 Mio. Tonnen bzw. 2,98 Mio. Tonnen pro Tag bedeuten sogar einen Rekordwert. Nach den ersten fünf Monaten des Jahres liegt die Stahlproduktion mit knapp 412 Mio. Tonnen auch für das Gesamtjahr auf Rekordkurs. Die 1 Mrd. Tonnen-Marke ist in Reichweite.

Seit Anfang April steigen in China die Stahlpreise, was die Herstellung von Stahl rentabler macht. Zudem hat die Stahlnachfrage unter anderem wegen Stimulierungsmaßnahmen mit Fokus auf die Infrastruktur angezogen. Diese Entwicklung war schon in der Handelsbilanz zu sehen, die geringere Stahlexporte Chinas ausgewiesen hatte. Die hohe Stahlproduktion bringt eine hohe Eisenerznachfrage mit sich, so dass der Eisenerzpreis bei rund 100 USD je Tonne gut unterstützt ist.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: fotolia

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