Verhältnismäßigkeit und Augenmaß bei Reisebeschränkungen

von Hubert Hunscheidt

Die Entscheidung der Bundesregierung, die pauschale weltweite Reisewarnung auslaufen zu lassen, ist eine gute Chance, Gesundheitsschutz und wirtschaftliche Aktivitäten besser miteinander in Einklang zu bringen. Aus Sicht der Unternehmen sei die Aufhebung sinnvoll, so der DIHK-Präsident Eric Schweitzer. Ab dem 1. Oktober könnten lokale Infektionslagen besser berücksichtigt werden – mit Blick auf Geschäftsreisen ebenso wie bei touristischen Reisen. "Denn Reisebeschränkungen treffen international tätige Geschäftsleute genauso wie Reisebüros, Reiseveranstalter und Fluggesellschaften, die Reisen ins Ausland organisieren, aber auch Hotels, Gaststätten, Einzelhändler und Dienstleister hierzulande, die auf internationale Touristen angewiesen sind."

Geschäftsreisen seien für deutsche Unternehmen auch im digitalen Zeitalter wichtig, um neue Aufträge zu gewinnen oder Maschinen aufzustellen und zu warten, betont Schweitzer. "Das alles leidet momentan. Die Beschränkungen von Geschäftsreisen sind für mehr als 60 Prozent der deutschen Unternehmen im Ausland eine Belastung für ihre wirtschaftlichen Aktivitäten."

"Wir brauchen angesichts der großen Bedeutung für weite Teile der Wirtschaft vor allem Verhältnismäßigkeit und Augenmaß bei Reisebeschränkungen", fordert der DIHK-Präsident. Regional differenzierte Lösungen ab dem 1. Oktober müssten für die Unternehmen transparent und nachvollziehbar sein. "Gerade auch innerhalb des europäischen Binnenmarkts, der von Freizügigkeit sowie grenzüberschreitendem Warenverkehr und Dienstleistungen lebt, brauchen Unternehmen ausgewogene und koordinierte Strategien zwischen den EU-Mitgliedstaaten."

Quelle: DIHK / Vorschaufoto: marketSTEEL

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