Vallourec liefert Stahlrohre für Erdwärmeprojekt

von Dagmar Dieterle

Rund 1.500 Tonnen nahtlose Stahlrohre von Vallourec kommen bei einem neuen Erdwärmeprojekt in Bayern zum Einsatz, die der Stahlrohrhersteller vor allem in den deutschen Werken in Mülheim a. d. Ruhr und Düsseldorf fertigt. Die Gemeindewerke Holzkirchen mit ihrem Tochterunternehmen Geothermie Holzkirchen GmbH werden im Alpenvorland heißes Thermalwasser erschließen und besonders umweltschonend für die Versorgung mit Strom und Wärme nutzen. „Wir freuen uns, mit diesem Auftrag die Energiewende in Deutschland zu unterstützen", so Norbert Keusen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vallourec Deutschland GmbH.

Bohrung in 5.000 Metern Tiefe

Im ersten Quartal 2016 startet die erste von zwei Bohrungen mit einer geplanten Tiefe von rund 5.000 Metern. Durch die erste Bohrung wird das zirka 140 Grad Celsius heiße Thermalwasser an die Oberfläche gefördert. Dort werden aus dem heißen Wasser mithilfe eines Dampferzeugers und Wärmeüberträgers Strom und Wärme gewonnen. Das erkaltete Wasser wird anschließend in diesem geschlossenen Kreislauf über die zweite Bohrung wieder in die wasserführende Kalksteinschicht zurückgeleitet.

Für die Rohre bedeutet das Schwerstarbeit: Sie müssen Temperaturen von über 180 Celsius sowie Außendruck von bis zu 743 bar widerstehen. „Dank eigens für die Energieindustrie entwickelter Stahlgüten und VAM-Premiumverbindungen halten die Produkte höchsten mechanischen und thermischen Belastungen stand", erklärt Markus Renner, Verkaufsdirektor OCTG Division für Zentral- und Osteuropa und CIS.

Das neue Kraftwerk soll 2017 in Betrieb gehen und künftig bis zu 80 Prozent des Holzkirchner Bedarfs mit Fernwärme aus Geothermie versorgen. Die gewonnene Wärmemenge entspricht rund 50.000 Liter Heizöl pro Tag. In Zukunft lassen sich so rund 10.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr einsparen.

Quelle: Vallourec Vorschau-Foto: Vallourec

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