Vallourec feiert 50 Jahre Walzwerk Mülheim

von Dagmar Dieterle

Am Samstag, 17. September 2016, feierte das Rohrkontiwalzwerk der Vallourec Deutschland GmbH sein 50-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür, zu dem die rund 900 Mitarbeiter, deren Familien und Freunde eingeladen waren. Mit dabei war auch prominenter Besuch: Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Mülheims Oberbürgermeister Ulrich Scholten warfen einen Blick hinter die Kulissen des Produktionsbetriebs und sprachen mit den Mitarbeitern.

„Die Digitalisierung verändert alle Branchen der Wirtschaft. Auch vermeintlich ‚alte Industrien'. Dies beweist Vallourec als innovatives Unternehmen durch Nutzung digitaler Strukturen zur Automatisierung von Prozessen in Produktion und Verwaltung und zur Gestaltung neuer Vertriebswege und Kundenbeziehungen", sagte Kraft. Oberbürgermeister Ulrich Scholten bemerkte nach seinem Rundgang: „Auch die Old Economy ist einem stetigen Wandel unterworfen, muss sich weiterentwickeln und den Marktgegebenheiten anpassen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Vallourec Produktionsstandort in Mülheim, der sich immer wieder den sich bietenden Herausforderungen gestellt hat und wo die Mannschaft des Werkes geeignete Konzepte entwickelte und umsetzte."

Das Rohrkontiwalzwerk blickt auf eine lange Tradition zurück: Im Frühjahr 1966 nahm es mit der Rohrkontistraße 1 seinen Betrieb auf. Die Fertigungsstraße ermöglichte es erstmals, Stahlrohre kontinuierlich und in einer bis dahin nicht für möglich gehaltenen Taktzeit zu produzieren. Drei Jahre später gelang es, besonders dünne Rohrwände mit 2,33 Millimetern zu produzieren – und damit den damaligen Weltrekord aus den USA zu brechen. 1972 startete die Rohrkontistraße 2, die bis heute in Betrieb ist. Anfang der 1990er Jahre wurde die Rohrkontistraße 1 in Mülheim abgebaut und im Schwesterwerk im brasilianischen Belo Horizonte wieder errichtet.

Eine der vielseitigsten Walzanlagen der Branche

Mit dem Rohrkontiwalzwerk betreibt Vallourec heute eine der vielseitigsten Walzanlagen für nahtlose Stahlrohre bis 7″ Außendurchmesser. Dank einer hoch entwickelten Technologie werden Premium-Rohre sowie quadratische und rechteckige Hohlprofile in einem breit gefächerten Abmessungsspektrum gefertigt. Das Werk bedient hauptsächlich Kunden aus der Energieindustrie und dem Stahlbau.

„Dank gezielter Investitionen und Restrukturierungen in den vergangenen Jahren haben wir den Standort für die aktuell höchst angespannte Marktsituation vorbereitet und die Wettbewerbsfähigkeit gesichert", sagte Dr. Menne, Vorsitzender der Geschäftsführung. Dazu gehören unter anderem die kontinuierliche Optimierung der Materialflüsse und die technologische Aufrüstung des Drehherdofens.

Hinzu kommt die interne Neuaufstellung der Vallourec-Gruppe. Für Europa bedeutet das eine Konzentration der Walzaktivitäten in Deutschland und der Finishingaktiviäten in den französischen Werken. „Die Warmfertigung in unserem Schwesterwerk in St. Saulve wird in mehreren Schritten heruntergefahren. Die verbleibenden Mengen produzieren wir hier in Mülheim. Daraus resultiert schon jetzt ein besserer Auftragsbestand für unser Werk", erläutert Werksleiter Michael Kassing.

Quelle: Vallourec Vorschau-Foto: Besuch von Hannelore Kraft, Artikelfoto oben: Das Kontiwalzwerk im Jahr 1973, Artikelfoto unten: Das Kontiwalzwerk heute (Fotos: Vallourec)

Zurück