USMCA-Abkommen bringt mehr Abschottung

von Hubert Hunscheidt

Der auch als "Nafta 2.0" bezeichnete Vertrag zwischen den USA, Mexiko und Kanada bringe für die deutsche Wirtschaft "zwar wieder mehr Planungssicherheit, bedeutet aber vor allem eine größere Abschottung der Märkte in Nordamerika", gibt DIHK-Präsident Eric Schweitzer zu bedenken. Hiesige Unternehmen hätten in den USMCA-Staaten "in Milliardenhöhe investiert und über Jahre umfassende Lieferketten aufgebaut", betont er. "Sie sind daher auf freien Handel und ein stabiles Investitionsumfeld angewiesen."
 
Als "klare Schattenseite des Abkommens" bewertet Schweitzer deshalb die Erschwernisse für den Handel, die auch deutsche Betriebe betreffen. USMCA sei aus Sicht vieler Wirtschaftsexperten in Teilen WTO-widrig, konstatiert der DIHK-Präsident. Indem das Abkommen für den zollbegünstigten Warenverkehr zwischen den USA, Kanada und Mexiko einen höheren Wertschöpfungsanteil im Nafta-Raum verlange, gehe es auch zulasten deutscher Standorte – "und kommt so einer größeren Abschottung des Nafta-Raumes gleich".
 
Gleichzeitig mache sich die deutsche Wirtschaft Sorgen über die Umsetzung des US-China-Deals. "Hier sind Verschiebungseffekte zulasten der deutschen und europäischen Industrie zu befürchten", warnt der DIHK-Präsident. Auch hier sei "noch unklar, ob das Abkommen mit den Welthandelsregeln konform ist".
 
Im Geiste widerspreche der Deal den Grundsätzen des Freihandels, denn er verfolge "Managed Trade". "Dieses Ziel eines gesteuerten Handels darf kein Vorbild für weitere Handelspartner werden", stellt Schweitzer klar. "Unsere Marktwirtschaft beruht schließlich auf dem Handel von Unternehmen und nicht auf der Erfüllung von staatlichen Zielvorgaben."
 
Er fordert Europa daher auf, mit den Partnern USA sowie China "beharrlich im Gespräch zu bleiben, um die strapazierten Handelsbeziehungen auf Augenhöhe wieder zu stärken". Schweitzer: "Globale Regeln sind das Grundgerüst des Welthandels. Daher ist es aus Sicht der deutschen Wirtschaft wichtig, die Funktionsfähigkeit der Welthandelsorganisation wiederherzustellen."
 
Quelle: DIHK / Vorschaufoto: fotolia

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