USA-Wahl, Klimapolitik und Auftrieb bei Metallpreisen

Frankfurt/M. - Der designierte US-Präsident Joe Biden hat versprochen, in der Klimapolitik das Ruder herumzureißen. Er will dem Pariser Klima-Abkommen wieder beitreten und die USA bis 2050 klimaneutral machen. Die Commerzbank meint, sein Gestaltungspotenzial dürfte zwar begrenzt sein und von einer US-weiten Bepreisung von CO2 sei in seinem Wahlprogramm auch keine Rede. Eine unmittelbare Auswirkung auf den EU-Emissionshandel gebe es also nicht. Dennoch dürfte der Politikwechsel in den USA die klimapolitischen Ambitionen der EU weiter anschieben, was die zuletzt durch die Wirtschaftsschwäche stark belasteten Preise im EU-Emissionshandel unterstützen sollte.

Industriemetalle: Biden-Sieg und gute China-Daten geben Metallpreisen Auftrieb

Die Metallpreise machen laut Commerzbank zu Beginn der neuen Handelswoche da weiter, wo sie letzte Woche aufgehört haben: Sie steigen. Unterstützt durch sehr feste asiatische Aktienmärkte, einem schwächeren US-Dollar und einem weiter aufwertenden Chinesischen Yuan überwindet Kupfer heute Morgen kurzzeitig die Marke von 7.000 USD je Tonne.

Bis auf Zinn legen auch alle anderen Industriemetalle zum Handelsauftakt zu. Zink und Aluminium markieren dabei jeweils 1½-Jahreshochs. Eisenerz verteuert sich ebenfalls spürbar. Neben der guten Stimmung profitieren die Metalle von guten chinesischen Handelsdaten, die am Wochenende veröffentlicht wurden.

China hat im Oktober gemäß Daten der Zollbehörde vor allem mehr Güter exportiert, was laut Commerzbank darauf hindeutet, dass sich die Wirtschaft in Ländern außerhalb Chinas erholt. Die Importe blieben zwar hinter den Erwartungen zurück, waren aber noch ziemlich robust. So hat China zum Beispiel 618 Tsd. Tonnen Kupfer importiert. Dies war zwar fast 15% weniger als im Vormonat und die geringste Menge seit Mai, aber über 40% mehr als im Vorjahr. Die Einfuhren von Kupfererz und -konzentrat lagen sowohl unter dem Vormonats- als auch unter dem Vorjahresniveau.

Den Rückgang der Kupferimporte führt die Commerzbank auf mehrere Gründe zurück: Die saisonal nachfrageschwächere Zeit, die „Golden Week“ Anfang des Monats und der Anstieg der Kupferpreise. Die Eisenerzimporte lagen mit fast 107 Mio. Tonnen den fünften Monat in Folge über der 100 Mio. Tonnen-Marke. Hier macht sich nach Meinung der Commerzbank weiterhin die extrem hohe Stahlproduktion in China bemerkbar, die auf Rekordkurs ist.

QuelleCommerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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