US-Zollpolitik bremst Welthandel aus
von Hubert Hunscheidt

Darin zeigt sich die anhaltende Schwäche im Welthandel. Seit Jahresbeginn bewegt sich der Index seitlich – ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr die Handelspolitik der Vereinigten Staaten die globalen Warenströme belastet. Bemerkenswert sind gegenläufige regionale Entwicklungen, die sich hinter dem Gesamtbild verbergen: Europäische Häfen verzeichneten im Juni deutliche Rückgänge und machten damit ihre vorangegangenen Zugewinne wieder zunichte – ein Hinweis für die Unsicherheit im Welthandel.
Das Wichtigste in Kürze:
- Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist saisonbereinigt im Juni mit 136,5 Punkten gegenüber 136,4 Punkten (revidiert) im Vormonat weitgehend unverändert geblieben.
- Beim Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung im nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, ist ein Rückgang von 116,8 (revidiert) auf 115,5 Punkte im Juni gegenüber dem Vormonat zu beobachten.
- In den chinesischen Häfen ist der Containerumschlag mit 151,2 Punkten gegenüber 151,3 Punkten (revidiert) im Vormonat nur leicht gesunken.
Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sagt RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt: „Der globale Containerumschlag stagniert unter dem Druck der US-Zollpolitik. Zwar könnte die jüngste Einigung zwischen den USA und China Ende Juni für eine vorübergehende Belebung sorgen, doch die grundsätzliche Unsicherheit durch immer neue Zollankündigungen der US-Administration bleibt bestehen und belastet die Weltwirtschaft weiterhin.“
Quelle: RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e.V. / Foto: Fotolia