US-Verband: "Protektionismus bedroht Wachstum"

von Hans Diederichs

Die von mehreren US-Unternehmen geforderten Strafzölle auf gewalzte Warmbandprodukte aus sieben Staaten "würden sich negativ auf die Wertschöpfungskette im Stahlbereich und damit auf das wirtschaftliche Wachstum auswirken", sagte ein Vertreter des American Institute for International Steel (AIIS) am Dienstag bei einer Anhörung vor der Internationalen Handelskommission der US-Regierung (ITC).

Insgesamt sechs Unternehmen aus der Stahlbranche, darunter der Branchenprimus US Steel Corp, hatten sich für Schutzzölle gegen Billigstahlimporte von gewalztem Warmband aus Australien, Brasilien, Großbritannien, Japan, den Niederlanden, Südkorea und der Türkei stark gemacht.

Im Rahmen der vorläufigen Anhörung des ITC am Dienstag, die einen Überblick über die eingereichten Dumping-Beschwerden ermöglichen soll, sagte Lawrence Hanson, der das AIIS vertretende Anwalt, dass protektionistische Maßnahmen sich auf den US-Arbeitsmarkt auswirken könnten.

“Das AIIS vertritt die Ansicht, dass weitere Beschränkungen ausländischer Stahlimporte die Wirtschaftlichkeit der Stahlwertschöpfungskette in den USA schwächen und Arbeitsplätze bei den Stahl verwendenden Unternehmen gefährden würden", sagte Hanson. Er schloss nicht aus, dass es wegen der zusätzlichen Zölle zum Arbeitsplatzabbau kommen könnte. Um seinen Argumenten Nachdruck zu verleihen, verwies Hanson auf eine Untersuchung des Peterson Institute for International Economics aus dem Jahr 2013.

Das weitere Prozedere sieht vor, dass die mit dem Verfahren beauftragten ITC-Mitarbeiter auf Basis der Anhörung bis zum 18. September einen Bericht an die ITC-Kommission erstellen. Die Kommission wird dann bis zum 25. September eine vorläufige Entscheidung über die angeforderten Anti-Dumping-Maßnahmen treffen und diese bis zum 2. Oktober an das US-Handelsministerium weiterleiten.

Quelle: AIIS; Vorschaubild: H.D.Volz  / pixelio.de

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