Update von Maschinen erhöht Produktivität

von Alfons Woelfing

Sportlich gesehen ist „höher, schneller, weiter“ ein adäquater Ansporn, seine Leistung zu verbessern. Auch in der industriellen Produktion, speziell der Blechbearbeitung, hat dieses Credo immer Konjunktur. Dass es dazu nicht immer gleich eine neue Maschine sein muss, zeigt das Beispiel der stürmsfs AG aus dem Schweizerischen Goldach. Sie ließen ihre 2013 angeschaffte Plasmaschneidanlage OmniMat® 6500L der Messer Cutting Systems GmbH updaten und an ein neues CAD/CAM System anbinden – was auf einen Schlag die Produktivität deutlich erhöhte.
 
Der Metallmarkt ist hart umkämpft. Nur wer sich den stetigen Herausforderungen mit entsprechenden Produkten und Dienstleistungen stellen kann, schafft es in die Topliga. In Goldach, inmitten der Appenzeller Alpen und direkt am Bodensee gelegen, hat die stürmsfs AG ihren Sitz und bietet überdurchschnittliche Kompetenz rund um die Stahlverarbeitung. Bereits vor fünf Jahren erweiterte das Schweizer Unternehmen seinen Maschinenpark um die schnelle und effiziente Plasmatechnologie mit einer OmniMat® 6500L von Messer Cutting Systems aus Groß-Umstadt. 2017 wurde dann für noch mehr Flexibilität unter anderem die CAD-/CAM Software auf SigmaNEST umgestellt. Damit die Plasmaanlage die Neuerungen auch optimal ins Blech bringen konnte, rückten die Messer-Techniker ihr mit einigen Modifikationen und Updates an die Aggregate und Steuerung.
 
Satte Leistung mit Luft nach oben
 
Schon von Beginn an war stürmsfs mit der Leistung der Messer OmniMat® sehr zufrieden. Dazu Daniel Welti, Bereichsleiter Produktion bei der stürmsfs ag: „Nachdem wir die Plasmatechnologie eingeführt hatten, konnten wir den Markt noch besser versorgen, da wir um einiges schneller als zuvor arbeiten konnten. So entfallen beispielsweise zusätzliche Arbeitsschritte wie manuelles Anbringen von Fasen oder Bohren von Löchern, da die Maschine alles in Kombination erledigt. Dank der Zusatzoption der Fasenanbringung haben wir sogar neue Kunden gewonnen.“ Doch die Anforderungen stiegen mit den neuen Optionen, und nicht zuletzt die aktualisierte Software machte es nötig, das bestehende Schneidsystem einer tiefergehenden Revision zu unterziehen. Dazu wurde die komplette Produktionsinfrastruktur, die die OmniMat® betrifft, untersucht und analysiert. „Eine der ersten Maßnahmen war, ein Update auf die neueste Maschinensoftware durchzuführen. Das hatte enormen Einfluss auf die Steuerung ‚Global Control‘ als Mensch/Maschine-Schnittstelle sowie auf die Gesamtperformance der OmniMat® – und das nicht zum Nachteil für stürmsfs“, erläutert Boris Wiechmann, Projektleiter bei Messer Cutting Systems. Die dort eingesetzte OmniMat® 6500L ist mit zwei Plasmaanlagen vom Typ Kjellberg HiFocus 360i, zwei Fasenaggregaten Skew Delta sowie einem Bohraggregat ausgestattet. „In Zusammenarbeit mit SigmaNest haben wir den Postprozessor angepasst, sozusagen den ‚Repräsentanten‘ der Schneidmaschine in der Software, damit die Kommunikation zwischen beiden Systemen ohne Haken und Umwege schnell vonstattengehen kann“, so Boris Wiechmann.
 
Auf Erfolg geschult
 
Bereits bei der Neuanschaffung der OmniMat® hat Messer das stürmsfs-Personal intensiv auf die Möglichkeiten mit der neuen Maschine geschult. Nun nach dem Update standen der neue Bohrprozess sowie die aktualisierten Fasen-Programme auf dem Lehrplan. „Die Schulungen in der Messer Academy haben sich schon damals gelohnt. Diesmal wurde das Bedienpersonal direkt vor Ort mit profundem Wissen rund um die Optimierungen geschult“, so Daniel Welti.
 
Effektiv modifiziert – auf Effizienz optimiert
 
Die Verbesserungen an der OmniMat® bei stürmsfs waren tiefgreifend und wirkten sich auf sämtliche Bearbeitungsprozess aus. Besonders die Effizienz des kompletten Schneidsystems erlebte einen immensen Schub. So wurden Nebenzeiten reduziert und der Abarbeitungszyklus stark optimiert. Dazu Daniel Welti: „Die Fasenprogramme profitieren vom Update, indem sie beispielsweise im Mehrbrennerbetrieb parallel mit beiden Fasenaggregaten markieren können. Und das bei sehr guten Ergebnissen.“
 
Auch die Anbindung an SigmaNest brachte Erleichterung für Programmierer und Bediener. So entscheidet der Programmierplatz nun dynamisch, welcher Bohrprozess der passende für die jeweilige Anwendung ist. In diesem Zusammenhang zeigte sich auch, dass der Bohrprozess unter der neuesten Softwarerevision deutlich zugelegt hatte und seitdem wesentlich effektiver läuft.
 
Ready, set, Maschinen-Sprint
 
„Wir hatten aufgrund der Testläufe schon mit einer deutlichen Zeitersparnis gegenüber der alten Softwareversion der OmniMat® gerechnet. Um das transparent und in Zahlen auszudrücken, ließen wir zuvor unter der alten Version ein Referenzprogramm abarbeiten, das eine Laufzeit von 24,5 Minuten ermittelte“, so Boris Wiechmann. Auf Kundenwunsch wurde das Referenzprogramm auch für eine neu angeschaffte Mitbewerber-Plasmaschneidmaschine ausgegeben, das in 19 Minuten durchlief. Den Messer-Technikern war in diesem Falle der Olympische Gedanke „Dabei sein ist alles“ nicht ausreichend. „So warteten wir gespannt darauf, wie sich unsere OmniMat® mit dem neuen Release schlagen würde. Nach nur 16,5 Minuten wurde das Programm beendet und unterbot damit die alte Laufzeit um 33 Prozent. Und sogar dem Konkurrenzsystem rangen wir 2,5 Minuten, also 13 Prozent, ab!“, freut sich Boris Wiechmann.
 
Alter schützt vor Leistung nicht
 
„Die Modifikationen und Updates haben die Performance des Gesamtsystems signifikant optimiert und vor allem dem Kunden einen enormen Mehrwert spendiert – und das mit einer Maschine, die immerhin schon fünf Jahre alt ist!“, resümiert Boris Wiechmann, Projektleiter bei Messer Cutting Systems.
 
Quelle und Foto: Messer Cutting Systems GmbH 

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