Unsichere Zeiten: Maschinenbau weniger optimistisch

Düsseldorf -  PwC stellt seinen Maschinenbau-Barometer für das 2. Quartal vor: Konjunkturerwartungen der deutschen Maschinenbauer kühlen sich ab / Wachstumsprognose nach unten korrigiert / Produktionsprozesse bislang nur in jedem dritten Betrieb stark digitalisiert / Nur jeder Zehnte hält das Thema Cyber Security für ein zentrales Zukunftsthema

Optimismus im deutschen Maschinenbau bekommt Risse

Die optimistische Stimmung im deutschen Maschinenbau hat im zweiten Quartal 2018 einen Dämpfer erhalten: Zwar sehen weiterhin rund zwei Drittel (68 Prozent) der Entscheidungsträger die deutsche Wirtschaftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten positiv. Im Vergleich zum Vorquartal (85 Prozent) ist dieser Wert allerdings um 17 Prozentpunkte eingebrochen. Der Blick auf die Weltwirtschaft hat sich im Vergleich zu Beginn des Jahres ebenfalls eingetrübt: Nur noch 44 Prozent der befragten Unternehmen blicken optimistisch auf die globale Konjunkturentwicklung. Im Vorquartal waren noch die Hälfte, zum Jahreswechsel rund zwei Drittel der Befragten dieser Ansicht. Dies geht aus dem aktuellen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC für das zweite Quartal 2018 hervor.

Umsatzerwartungen nach unten korrigiert

„Der deutsche Maschinenbau hat zuletzt eine beispiellose Wachstumsphase erlebt“, so Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries & Innovation bei PwC. „Auch wenn ein Ende des Wachstums noch nicht in Sicht ist, hängen die Strafzollpolitik der USA und das noch nicht gebannte Risiko eines Handelskrieges zwischen den USA auf der einen und der EU sowie China auf der anderen Seite wie ein Damoklesschwert über der Branche.“

Laut PwC führen auch die Strafzollpolitik der USA und der Handelskrieg zwischen den USA und China zu Unsicherheiten und zu niedrigeren Umsatzerwartungen: Für die Gesamtbranche prognostizieren die befragten Manager ein Wachstum von 3,8 Prozent in 2018 (Vorquartal: 4,8 Prozent), für das eigene Unternehmen 6,2 Prozent (Vorquartal: 8,0 Prozent). Gleichzeitig sprechen die im Rahmen der Umfrage erhobenen Erwartungen zur Markt- und Unternehmensentwicklung weiterhin eine überwiegend positive Sprache: Lediglich 8 Prozent der Befragten rechnen mit kurzfristig sinkenden Gewinnmargen, nur 3 Prozent mit sinkenden Preisen. Insgesamt liegt die derzeitige Auslastungsquote bei über 93 Prozent – rund zwei Drittel der Unternehmen arbeiten am Kapazitätslimit.

Digitalisierung kommt nur schleppend voran

Die digitale Transformation des Maschinenbaus schreitet weiterhin langsam voran. Zwar geben die Befragten in allen Unternehmensbereichen Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr zu Protokoll – allerdings mit deutlichen Unterschieden. So schätzt jeweils mehr als die Hälfte der Befragten die Bereiche Beschaffung (57 Prozent, Vorjahr: 54 Prozent), Forschung und Entwicklung (53 Prozent, Vorjahr: 46 Prozent) sowie Vertrieb (53 Prozent, Vorjahr: 49 Prozent) in ihrem Unternehmen mittlerweile als hoch digitalisiert ein. Beim Service sind es hingegen nur knapp über ein Drittel (36 Prozent, Vorjahr: 35 Prozent), beim Transport und der Logistik (30 Prozent, 26 Prozent) sowie der Produktion (31 Prozent, Vorjahr: 26 Prozent) sogar weniger als ein Drittel.

Roboter wichtigste Zukunftstechnologie – Sicherheitsrisiken werden vernachlässigt

Unabhängig von den eigenen Bemühungen geht der Trend für die deutschen Maschinenbauer klar in Richtung digitaler Technologien. Gefragt nach den Zukunftstechnologien, die den Maschinenbau am meisten verändern werden, nennen die meisten Befragten die Themen Robotics und Data Analytics (jeweils 45 Prozent) gefolgt vom Internet der Dinge (41 Prozent) und Künstlicher Intelligenz (35 Prozent).

Nur zehn Prozent der Befragten geben an, dass sie das Thema Cyber Security als einen zentralen Veränderungsfaktor für die Branche wahrnehmen. Lediglich Drohnen (8 Prozent) und Blockchain (7 Prozent) fallen noch weiter zurück.

Das Maschinenbau-Barometer:

Das PwC Maschinenbau-Barometer ist die Auswertung einer vierteljährlichen Panelbefragung unter Führungskräften des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. Neben einer Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung gibt die Studie einen Überblick über die Erwartungen der Unternehmen hinsichtlich zentraler Kennzahlen wie etwa Kosten, Preise oder Investitionsvolumen. Im Rahmen eines Deep Dives werden in jeder Ausgabe wechselnde Themenbereiche vertieft.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/maschinenbau-barometer

Quelle und Vorschaubild:  PwC Communications Düsseldorf

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