Überversorgung am Kupfermarkt wohl geringer als erwartet

von Angelika Albrecht

Die meisten Industriemetalle handeln am heutigen Freitag niedriger als zu Wochenbeginn. Eine Ausnahme ist Kupfer, das am Morgen auf 9.350 USD je Tonne gestiegen ist und damit immerhin 6,5% höher notiert als zu Jahresbeginn. Auslöser hierfür waren Äußerungen von US-Präsident Trump, der überraschend eine moderatere Zollpolitik gegenüber China andeutete. Die Commerzbank meint, die jüngsten Marktbilanzzahlen der International Copper Study Group (ICSG) könnten den Optimismus auch nicht dämpfen. Denn der Kupfermarkt wies zwar in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres einen Angebotsüberschuss aus. Aber mit knapp 170 Tsd. Tonnen bzw. saisonbereinigt knapp 200 Tsd. Tonnen zeichnet sich ab, dass der Überschuss im Gesamtjahr wohl spürbar geringer ausfallen wird als die 470 Tsd. Tonnen, die von der ICSG im Herbst in Aussicht gestellt wurden. In den letzten drei Berichtsmonaten September bis November wurde sogar eine Unterversorgung ausgewiesen.

Für das laufende Jahr erwartet die ICSG eine Überversorgung von knapp 200 Tsd. Tonnen. Ob es dazu kommt, dürfte nach Meinung von Commerzbank Research wesentlich von der Entwicklung der chinesischen Produktion abhängen. Immerhin sind nach Angaben der staatlichen Zollbehörde die Importe von Kupferschrott im letzten Monat des vergangenen Jahres deutlich in die Höhe geschnellt. Die Regeln für den Import wurden von der Regierung gelockert, um der Knappheit an Kupferkonzentrat etwas entgegenzuwirken.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Pixabay publicdomainpictures

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