UCIMU: 2018 Rekordjahr für italienischen Maschinenbau

Cinisello Balsamo (I) - Die 2018 von den italienischen Herstellern von Werkzeugmaschinen, Robotern und Automations-Systemen erzielten Ergebnisse sind die besten, die es je gab mit einer zweistelligen Steigerungsrate bei fast allen Wirtschaftsindikatoren. Sie schreiben damit den positiven Trend seit 2014 fort.

Dieser Bereich der italienischen Fachindustrie steht damit unter den italienischen Herstellern an 4. Stelle, beim Export an 3. Stelle und beim Verbrauch an 5. Stelle. Die lebhafte Inlandsnachfrage hat offensichtlich von den Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit (Industrie 4.0 / Unternehmen 4.0) profitiert.
 
Die Schätzungen für 2019 zeigen jedoch zum 1. Mal nach fünf Jahren einen Stillstand. Dies beruht auf der großen Ungewissheit und Instabilität sowohl auf dem Inlands- als auch Auslandsmarkt.

"Von den Regierungsbehörden verlangen wir, die Logik der zeitweiligen Unterbrechung beiseite zu legen und ab sofort ein strukturelles Maßnahmenpaket bezüglich 4.0 zur Verfügung zu stellen, damit kleine und mittelständische Unternehmen lang- und mittelfristige Investitionen planen können", sagt Massimo Carboniero, Präsident von  UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE, anlässlich der Gesellschafter-Jahresversammlung. Teilgenommen haben daran auch der Präsident des Arbeitgeberverbandes, Vincenzo Boccia, und Marco Fortis, Wirtschaftswissenschaftler und Vizepräsident von Fondazione Edison.

ABSCHLUSSDATEN 2018


Wie aus den Abschlussdaten von Centro Studi & Cultura di Impresa di UCIMU hervorgeht, lag im Jahr 2018 die Produktion von Werkzeugmaschinen, Robotern und Automationssystemen bei  6.775 Millionen Euro, dies ist eine Zunahme von 11,3% gegenüber 2017. Zum Ergebnis beigetragen hat sowohl der Inlandsabsatz von 3.112 Millionen, was einem Plus von 15,2% entspricht, wie auch der Export, der mit plus 8% gegenüber dem Vorjahr bei 3.663 Millionen Euro lag.

Die Hauptabsatzmärkte im Ausland waren 2018 Deutschland  (394 Millionen, +15,1%), die USA (354 Millionen, +11,5%), China (341 Millionen, -0,4%), Polen (229 Millionen, +41,7%), Frankreich (227 Millionen, +6,7%), Spanien (144 Millionen, +7,9%), Russland (100 Millionen, +11,9%) und die Türkei (90 Millionen, +2,6%).

PROGNOSEN FÜR 2019     


Für 2019 erwartet die italienischen Fachindustrie Stagnation. Das Centro Studi & Cultura di Impresa di UCIMU geht davon aus, dass sich das Wachstum bei der Produktion verlangsamt und wahrscheinlich nur um 3,6%, auf 7.020 Millionen Euro steigt; der Export dürfte einen Wert von 3.900 Millionen Euro erreichen, also ein Plus von 6,5% gegenüber 2018. Der Anteil des Exports an der Produktion liegt voraussichtlich bei 55,6%.

Der Präsident von UCIMU, Massimo Carboniero, kommentierte: "Betrachtet man den Kontext und die rapide Veränderung des internationalen wirtschaftlichen und politischen Umfeldes, können wir uns schon sehr glücklich schätzen, wenn sich diese Prognosen am Ende des Jahres wirklich bestätigen. Das ist auf eine ziemlich komplizierte Situation zurückzuführen; weitaus komplizierter als vor ein paar Monaten."

BETRACHTUNGEN UND VORSCHLÄGE IM RAHMEN EINER INDUSTRIEPOLITIK


"Mit dem Maßnahmenpaket Industrie 4.0  haben die Behörden den wichtigsten Plan der Industriepolitik seit Kriegsende ins Leben gerufen", sagt Massimo Carboniero, "Super- und Hyperabschreibung, Säulen dieses Programms, haben ihre Früchte getragen, indem sie den Ersatz alter Maschinen förderten und die Unternehmen anspornten, Maschinen und Anlagen dank ihrer Digitaltechnik miteinander zu vernetzen."

Carboniero fordert die Regierung auf, die "Logik der zeitweiligen Unterbrechung" beiseite zu legen und lang- und mittelfristige Maßnahmen zu ergreifen. Nur so könnten Investitionen und erforderliche Aktionen geplant werden. Er fordert, ein neues strukturelles Maßnahmenpaket 4.0 zu erstellen.

Schulung 4.0 und die Jugend


"Neue Technologien bringen neue Arbeit, neue Aufgabengebiete, neue Rollen, neue berufliche Qualifikationen und somit Kompetenzen, die fachübergreifend sind und immer mehr sein werden." Aus diesem Grunde verlangt der UCIMU-Präsident, dass bezüglich Schulung 4.0 die Maßnahmen für den Steuererstattungsanspruch von Schulungen überarbeitet und ausgeweitet werden, da der organisatorische digitale Wandel der Unternehmen gerade erst begonnen habe.

Internationalisierung und Messen


"Die Internationalisierung ist für uns alle zwingend erforderlich und muss mittels der uns zur Verfügung stehenden Kanäle und Instrumente in die Tat  umgesetzt werden, angefangen bei den Messeveranstaltungen, die für uns das effizienteste Marketinginstrument darstellen", sagt Massimo Carboniero. "Deshalb begrüßen wir den Entschluss der Regierung, einen Steuererstattungsanspruch für die italienischen Unternehmen vorzusehen, die an ausländischen internationalen Veranstaltungen teilnehmen, insbesondere in den außereuropäischen Ländern."

Er fordert zudem die Regierung auf, mehr Mittel zur Verfügung zu stellen für die Einladung ausländischer Fachleute zu internationalen Messen in Italien, damit auch ausstellende Klein- und Mittelbetrieben davon profitieren können. Ebenso Fördermittel für Klein- und Mittelbetriebe, die auf ausländischen Messen ausstellen wollen.


Quelle und VorschaubildUCIMU / CEU–CENTRO ESPOSIZIONI UCIMU SPA (Società del gruppo UCIMU)   

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