Trumps Wirtschaftspolitik ist 2025 ein zentrales Thema für Industriemetalle
von Angelika Albrecht

Der gestrige Handel hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Wirtschaftspolitik des künftigen US-Präsidenten Trump die Rohstoffmärkte stark beschäftigen bzw. für viel Volatilität sorgen wird. Berichte, denen zufolge die Zollerhöhungen auf sogenannte "kritische" Güter beschränkt werden sollen, ließen den Kupferpreis gestern kurzfristig um fast 200 USD nach oben springen. Zuvor hatten unter anderem enttäuschende Einkaufsmanagerindizes aus China den Kupferpreis auf den tiefsten Stand seit Anfang August gedrückt (siehe unten). Mit dem am Nachmittag folgenden Dementi Trumps gab der Preis dann wieder nach. Immerhin konnte sich der Kupferpreis bei 9.000 USD je Tonne halten, was wohl der Hoffnung geschuldet ist, dass es vielleicht doch nicht ganz so schlimm kommen könnte.
Auch der Nickelpreis startete schwach ins neue Jahr und rutschte erstmals seit Oktober 2020 unter die Marke von 15.000 USD je Tonne. Im Zuge der Spekulationen um eine moderatere Zollpolitik einer Trump-Administration konnte auch er sich deutlich erholen und notiert nun wieder über 15.200 USD je Tonne. Für zusätzliche Unterstützung sorgten Meldungen, wonach die indonesische Regierung eine Reduzierung der Förderquoten erwägt. In einer Pressemitteilung hieß es, man wolle nun die Nachfrageperspektiven analysieren. Bereits im Dezember hatte es Berichte gegeben, dass das Ministerium für Energie und Ressourcen zur Stützung der Preise die Quote auf 150 Millionen Tonnen reduzieren könnte. Im vergangenen Jahr lag sie bei gut 270 Millionen Tonnen. Das Ministerium für Finanzen und Investitionen dürfte sich jedoch gegen eine so drastische Kürzung aussprechen. Indonesien ist der mit Abstand größte Anbieter am Markt: Sollte die Produktion hier tatsächlich reduziert werden, dürfte sich das Angebot verknappen und die Nickelpreise steigen.
Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia