Trump läutet Handelskonflikt ein
von Angelika Albrecht

Wie Commerzbank Research berichtet, hatten die Industriemetallmärkte mit Abschlägen auf die drohenden US-Zölle reagiert. Ein zusätzlicher Dämpfer zu Wochenbeginn war zudem der enttäuschende chinesische Caixin-Index für die privaten Unternehmen. Er rutschte ebenso wie der offizielle Einkaufsmanagerindex ab, und zwar von 50,5 im Dezember auf 50,1, den niedrigsten Stand seit September 2024.
Belastend war laut Commerzbank aber vor allem die Sorge, dass diese Zoll-Runde erst der Anfang sein könnte. Als erste Reaktion auf die sich dann gestern Nachmittag abzeichnende Verschiebung der Zölle gegen Kanada und Mexiko reagierten die Preise entsprechend mit einer kleinen Erleichterungsrally, zumal auch der US-Einkaufsmanagerindex - im Gegensatz zum Caixin-Index - positiv überraschte.
Von diesen Gewinnen wurden heute Morgen auch nur Teile wieder abgegeben, als China dann doch mit Gegenmaßnahmen reagierte. Dabei überwiegt wohl die Hoffnung, dass es vorerst bei diesen Zöllen bleibt. Für den Kupfer- und Aluminiummarkt bedeutet das, dass Chinas Exporte in die USA dort mit einem (zusätzlichen) Zoll von 10% belastet werden. Dies dürfte zu keinen größeren Verwerfungen führen: Von Chinas Kupfer- und Aluminiumexporten gehen nur knapp 4,5% in den USA. Umgekehrt bezog die USA nur 4% ihrer Aluminiumimporte aus China. Zölle gegen Kanada wären hier viel problematischer, denn vom Nachbarland im Norden bezogen die USA mehr als die Hälfte ihrer Aluminiumimporte. Kanada ist einer der größten Aluminiumexporteure weltweit. Die Kupferimporte aus China machen nominal übrigens 3% der US-Kupferimporte aus.
Morgen öffnen die chinesischen Märkte nach dem Neujahrfest wieder: Spannend ist, ob die Kapriolen der ersten Zollrunde auch dort mit Erleichterung aufgenommen werden.
Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research /Autorin: Barbara Lambrecht AC / Vorschaubild: Fotolia