thyssenkrupp nimmt Sinterversuchsanlage in Betrieb

von Alexander Kirschbaum

thyssenkrupp Steel Europe hat nach mehrjähriger Forschungsarbeit eine weltweit einzigartige, automatisierte Sinterversuchsanlage in Betrieb genommen, mit deren Hilfe zukünftig auch Emissionen der betrieblichen Sinteranlage reduziert werden sollen. Ziel des Stahlherstellers ist es, mit der versuchsweisen Sinterproduktion sich auf das Problem schwankender Rohstoffqualitäten einstellen zu können: „Mit der Anlage versuchen wir frühzeitig auf die weltweiten Veränderungen von Erzqualitäten zu reagieren und flexibel Schwankungen auszugleichen. Durch die vollständige Digitalisierung der Versuchsprozesses haben wir nicht nur exakte Qualitätskennzahlen, sondern gleichzeitig den Emissionsgehalt der Einsatzstoffe im Blick“, so Dr. Urban Janhsen, Leiter des Teams „Technologie Erz und Eisen“ bei der thyssenkrupp Steel Europe AG. Mit der Versuchsanlage kann in kleinen Chargen getestet werden, wie sich Rohstoffe in der Massenproduktion verhalten werden.

Optimale Mischverhältnisse

Beim Sintern wird das feinkörnige Eisenerz mit anderen Stoffen vermengt, stark erhitzt und durch Anschmelzen der Erzkornränder zu größeren Stücken zusammengebacken. Die Brockenform des so genannten Sinterkuchens ist für die Produktion von Roheisen im Hochofen erforderlich. Für die tägliche Massenproduktion von Sinter können mithilfe der Versuchsanlage im Forschungsbereich binnen weniger Stunden exakte Vorhersagen über optimale Mischverhältnisse der Einsatzstoffe getroffen werden. Vom Wiegen der Probe vor der Untersuchung bis zur Prüfung des fertigen Sinters übernimmt ein Roboter alle Füll- und Transportschritte.

Eine weitere Innovation stellt die bis ins kleinste Detail mögliche Staubanalyse des gesamten Versuchsprozesses dar, wodurch das Reduzieren von Emissionen ermöglicht werden soll. Mit einem Laser werden Austrittsstoffe gemessen und können als repräsentative Proben bewertet werden. Dank des vollautomatisierten Ablaufs können staubarme Einsatzstoffe identifiziert und ihr optimaler Einsatz bestimmt werden.

Quelle: thyssenkrupp Steel Europe  Bildtext: Mit der automatisierten Sinterversuchsanlage kann der Einsatz unterschiedlicher Rohstoffe besonders effizient gesteuert und dadurch eine optimierte Zusammensetzung in der Stahlproduktion erzielt werden. (Foto: thyssenkrupp)

 

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