Thyssenkrupp-Mitarbeiter warnen Habeck

von Hubert Hunscheidt

Steht ein klimafreundliches Stahlprojekt von Thyssenkrupp in Duisburg auf der Kippe? Wegen der ungeklärten Bundesförderung für die grüne Stahlproduktion gehen die Arbeitnehmervertreter des Werks derzeit auf die Barrikaden.

In einem offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warnten sie die Regierung am Mittwoch vor einer weiteren Kürzung der Fördermittel. Das berichteten die Nachrichtenagentur Reuters und die "WAZ" am Mittwoch.

Eine Kürzung der Mittel drohe das gesamte Projekt zu gefährden. "Eine weitere Kürzung der Mittel würde im Aufsichtsrat der Thyssenkrupp AG eine massive Diskussion über die Rücknahme der Investitionsentscheidung auslösen." Nur mit großer Mühe konnte die Entscheidung um einen Monat auf den 23. Juni verschoben werden.

Unterzeichnet wurde das Schreiben unter anderem von IG Metall-Vorstandsmitglied und stellvertretendem Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Kerner und dem Stahlbetriebsratsvorsitzenden Tekin Nasikkol. Die Überschrift lautet: "Grüner Stahl aus Duisburg - Scheitert der Wandel an Europas größtem Stahlstandort an der mangelnden Unterstützung der Bundespolitik?"

Was sind die Pläne für Duisburg? Der im Ruhrgebiet verwurzelte Großkonzern will bis Ende 2026 eine Direktreduktionsanlage zur klimafreundlichen Produktion von 2,5 Millionen Tonnen Stahl jährlich in Betrieb nehmen. Die Kosten dafür belaufen sich nach Angaben des Unternehmens auf rund zwei Milliarden Euro.

Der Konzern hat angekündigt, sich mit einem ungenannten Betrag, angeblich einem hohen dreistelligen Millionenbetrag, zu beteiligen, allerdings nur, wenn sich auch der Bund an dem Projekt beteiligt.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat bereits Stellung bezogen: Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat 700 Millionen Euro zugesagt. Und wie sieht es beim Bund aus? Laut Reuters gibt es in Unternehmenskreisen die Hoffnung, dass sich der Bund mit mindestens einer Milliarde Euro beteiligt.

Quelle und Foto: marketSTEEL

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