ThyssenKrupp installiert neue Turbine

von Alexander Kirschbaum

Hunderte kleiner, glänzender Schaufeln sind ringförmig auf einer Scheibe angebracht; mehrere dieser verschieden großen Schaufelräder sind hintereinander auf einer Achse montiert: Dieser sogenannte Läufer ist das Herzstück einer Turbine, wie sie auch im Kraftwerkspark von ThyssenKrupp Steel Europe zum Einsatz kommt. In der Produktion entstehende Prozessgase werden dort umweltfreundlich in Strom umgewandelt, mit dem der Stahlhersteller seinen hohen Energiebedarf effizient deckt. Dass eine solche Turbine mit all ihren Einzelteilen quasi von innen zu sehen ist, ist ein eher seltener Anblick. Nur alle zehn bis 15 Jahre kommt es zur Generalüberholung eines Kraftwerk-Turbinenstranges, wie jetzt geschehen bei Block 3 in Duisburg-Ruhrort.

Operation am Herzen

Rund 170 Tonnen wog das größte Teil, ein neuer Maschinentransformator, der bei den Instandhaltungsarbeiten eingebaut wurde. Nur mit Spezialtransportern und –kränen konnte er zu seinem Aufstellungsort gebracht werden. Begonnen hatte die Generalüberholung schon vor Monaten. „Zeitweise waren über 100 Spezialisten von Fachfirmen und eigene Mitarbeiter auf der Baustelle beschäftigt“, berichtet Dr. Johannes Hermsen vom Projektteam bei ThyssenKrupp Steel Europe. An der Turbine 3 wurde unter anderem die Frischdampfleitung nach über 250.000 Betriebsstunden ausgetauscht sowie die Leit- und Steuerungstechnik modernisiert. Darüber hinaus beinhaltete die Generalüberholung auch die Freilegung des kompletten Turbinenstranges inklusive des Ausbaus der Läufer und des Gehäuses sowie der Erneuerung von 22 Schaufelreihen. „Das hatte schon etwas von einer Operation am Herzen eines Kraftwerksblocks“, so Dr. Hermsen.

Block 3, der 1963 in Betrieb gegangen ist, weist eine elektrische Leistung von 100 Megawatt auf. Während der Dauer der Revision wurde die Energieversorgung des Standortes durch die anderen Kraftwerks-Einheiten sichergestellt.

Quelle: ThyssenKrupp Steel Europe  Bildtext: Ein seltener Anblick: Eine Turbine von innen sehen die Kraftwerks-Spezialisten von ThyssenKrupp Steel Europe auch nicht alle Tage. (Foto: ThyssenKrupp Steel Europe)

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