thyssenkrupp bietet Flüchtlingen Praktikumsplätze

von Alexander Kirschbaum

Der 21-Jährige Amadou Bah ist nach Deutschland geflohen und absolviert im Rahmen des Projekts „Junge Flüchtlinge metalltechnisch qualifizieren“ der IHK Siegen ein Praktikum bei thyssenkrupp Steel Europe. Trotz aller Sprachschwierigkeiten ist er bereits gut integriert, hat hier schon eine Freundin. „Ich möchte in Deutschland bleiben, Siegen ist meine Heimat“, sagt Bah.

Der junge Mann stammt ursprünglich aus einem kleinen Dorf in Guinea. Schwere Kriminalität, Unruhen und Straßenblockaden sind in der Militärdiktatur an der Tagesordnung. Vor drei Jahren verließ Bah das westafrikanische Land, kam über Portugal nach Deutschland und hat im Siegerland Fuß gefasst. „Er lernt schnell und ist sehr engagiert“, lobt Ausbildungsleiter Heinz Joachim Klose den vorbildlichen Einsatz „seines“ Praktikanten. „Er weiß zu schätzen, dass das eine große Chance für ihn ist.“

„Wenn es geht, bleibe ich bei thyssenkrupp“, betont Bah, der Industriemechaniker werden möchte. Und für den Praktikanten sieht es gar nicht so schlecht aus, dass er dieses Ziel erreichen kann. Denn auf Grund seiner Leistungen könnte er beim Stahlhersteller weiterhin zum Zuge kommen. „Wir überlegen, ihn an einer Einstiegsqualifikation teilnehmen zu lassen – mit der Option, dass er danach seine Ausbildung bei uns beginnen kann“, so Klose.

Amadou Bah gehört gemeinsam mit zwei jungen Männern Anfang 20 aus dem Kosovo zu den ersten Flüchtlingen, die über ein Praktikum die Möglichkeit eines Einstiegs bei thyssenkrupp erhalten. Der Konzern hat im vergangenen Jahr angekündigt, dass er zusätzliche Arbeitsplätze für Flüchtlinge anbietet. So werden über die nächsten Monate insgesamt rund 150 Ausbildungsplätze, rund 230 Praktikumsplätze sowie weitere Facharbeiter- und Akademikerstellen an verschiedenen thyssenkrupp-Standorten entstehen.

Quelle: thyssenkrupp Steel Europe  Bildtext: Fühlt sich im Siegerland schon heimisch: Amadou Bah (21) aus Guinea (Foto: thyssenkrupp Steel Europe)

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