thyssenkrupp-Aktionäre beschließen Abspaltung von der Marinesparte
von Hubert Hunscheidt

Die außerordentliche Hauptversammlung der thyssenkrupp AG hat grünes Licht für die Abspaltung des Marinegeschäfts TKMS gegeben. Damit entsteht ein eigenständiger, börsennotierter Systemanbieter im maritimen Verteidigungsmarkt. 49 Prozent der Anteile werden direkt an die Aktionärinnen und Aktionäre übertragen, während thyssenkrupp mit 51 Prozent Mehrheitsgesellschafterin bleibt.
Die Abspaltung eröffnet TKMS direkten Zugang zum Kapitalmarkt – ein entscheidender Schritt, um Wachstum aus eigener Kraft zu finanzieren, neue Technologien zu entwickeln und gezielt Partnerschaften oder Akquisitionen zu realisieren. Der aktuelle Auftragsbestand von über 18 Milliarden Euro, darunter internationale U-Boot-Projekte und der Bau des Forschungsschiffs „Polarstern II“, unterstreicht die starke Marktposition des Unternehmens.
„Die Verselbständigung schafft TKMS die unternehmerischen Freiräume, um technologische Exzellenz weiterzuentwickeln und einen substanziellen Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung zu leisten“, erklärte Prof. Dr.-Ing. Siegfried Russwurm, Aufsichtsratsvorsitzender der thyssenkrupp AG.
TKMS beschäftigt rund 8.300 Mitarbeitende und investiert gezielt in Zukunftstechnologien wie autonome Systeme und Digitalisierung. Für die Belegschaft eröffnet sich damit langfristig die Chance auf Stabilität und neue Wachstumsperspektiven am Industriestandort Deutschland.
Die Börsennotierung der TKMS AG & Co. KGaA im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse ist noch für dieses Jahr geplant. Die Maßnahme ist ein zentraler Meilenstein in der strategischen Neuausrichtung des thyssenkrupp Konzerns hin zu einer fokussierten, strategisch gesteuerten Holdingstruktur.
Quelle: Thyssenkrupp AG / Foto: Thyssenkrupp Marine Systems