„Tausende Arbeitsplätze sind bedroht"

von Alexander Kirschbaum

„Wenn die aktuelle Situation andauert, sind viele Stahlunternehmen in ihrer Existenz gefährdet und tausende Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Das gilt für Europa, für Deutschland und auch für unsere bislang so starken Stahlstandorte in Niedersachsen", erklärte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies am gestrigen Mittwoch. Vor dem Hintergrund der extrem schwierigen Lage der Stahlindustrie hat der Wirtschaftsminister daher Vertreter der heimischen Stahlindustrie, der Gewerkschaften sowie Landtagsabgeordnete zu einem Stahlgipfel eingeladen. Die Veranstaltung findet am Montag, den 8. Februar 2015, statt. 

"Die aktuelle, weltumspannende Stahlkrise wird verursacht durch die hoch subventionierte Produktion in China. Die chinesischen Produzenten werfen zu absoluten Dumpingpreisen Stahl in riesigen Mengen auf den Weltmarkt. Die Preise der Chinesen liegen zum Teil sogar unter den Produktionskosten in Deutschland", so Olaf Lies. Andere Märkte wie die USA könnten sich schneller und effizienter gegen eine solche aggressive Exportpolitik schützen. Das EU-Handelsrecht müsse in dieser Hinsicht verbessert werden.

"Aktuell fordere ich die EU-Kommission auf, die bereits anhängigen und angekündigten Klagen so schnell wie möglich zu bearbeiten. Als nächster Schritt muss das europäische Handelsrecht geändert werden, um schon bei einem offensichtlich drohenden Schaden eingreifen zu können - und nicht erst, wenn die Lage bereits dramatisch ist und bereits Arbeitsplätze vernichtet sind. In Großbritannien haben vergangenes Jahr bereits tausende Stahlarbeiter ihre Jobs verloren. Es hat nichts mit Protektionismus zu tun, wenn wir im Einklang mit den Regeln der Welthandelsorganisation WTO unsere Industriekerne und viele tausend Arbeitsplätze gegen Dumpingexporte schützen", erklärte Niedersachsens Wirtschaftsminister weiter.

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr  Vorschau-Foto: Fotolia

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