Tarifabschluss: Metaller erhalten mehr Geld

von Alexander Kirschbaum

Die Tarifpartner haben in der Nacht von Montag auf Dienstag nach langwierigen Verhandlungen einen Tarifabschluss für die 900.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg erzielt. Der Tarifvertrag sieht ab dem 1. April 2018 eine Lohnerhöhung von 4,3 Prozent sowie eine Einmalzahlung von 100 Euro für Januar bis März 2018 vor. Außerdem erhalten alle Beschäftigten ab 2019 einen Festbetrag von 400 Euro plus ein tarifliches Zusatzgeld in Höhe von 27,5 Prozent eines Monatsentgelts. Beschäftigte, die Kinder erziehen, Angehörige pflegen oder in Schicht arbeiten, können wählen, ob sie statt des tariflichen Zusatzgelds acht freie Tage nehmen wollen. Zwei Tage davon finanziert der Arbeitgeber. Der Tarifvertrag sichert zudem den Beschäftigten einen Anspruch auf Reduzierung ihrer Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für bis zu 24 Monate. Danach haben sie das Recht, zu ihrer ursprünglichen Arbeitszeit zurückzukehren. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. März 2020.

"Der Tarifabschluss ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen, selbstbestimmten Arbeitswelt", sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Dienstag in Stuttgart. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hat den für Baden-Württemberg vereinbarten Tarifvertrag zur Übernahme in anderen Tarifgebieten empfohlen.

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie vbm, kommentiert: "Der Abschluss dokumentiert die derzeit gute wirtschaftliche Lage der Metall- und Elektro-Industrie. Er geht aber sehr deutlich an die Belastungsgrenze und für nicht wenige Unternehmen darüber hinaus."

Quelle: IG Metall, vbm  Vorschau-Foto: Fotolia

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