Taiwan führend bei Industrie 4.0 und smarter Fertigung
von Hubert Hunscheidt
Industry 4.0, smarte Fertigung, das Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz, Mensch-Maschine-Kollaboration: Die Industrie erlebt den größten Umbruch seit Einführung der Dampfmaschine. Damit steigen auch die Anforderungen an die Hersteller von Maschinen: Sie müssen die mechanische Bearbeitung von Werkstücken ebenso beherrschen wie die Sensorik und die Informationstechnologie, etwa die Datenanalyse und Künstliche Intelligenz. Die Maschinenindustrie in Taiwan ist dafür bestens gerüstet. Die Unternehmen in dem asiatischen Land entwickeln sich von traditionellen Maschinenherstellern zu Lösungsanbietern und spielen eine führende Rolle in der globalen Entwicklung von Industrie 4.0.
Ein Beispiel von vielen ist die intelligente Doppelkurbelpresse von Chin Fong Machine Industrial Co., die mit dem Taiwan Excellence Award ausgezeichnet wurde. Die Maschine überwacht sich selbst mit Sensoren und KI-Technologie, sie ist mit der Cloud verbunden. Techniker können den Zustand der Maschine aus der Ferne überwachen und konfigurieren. Die Schleifmaschine Smart Precision Grinder von EQUIPTOP, einem kürzlich ebenfalls mit dem Taiwan Excellence Award ausgezeichneten Unternehmen, zeichnet Störungsinformationen auf und meldet diese dem Servicedienstleister, der die Ursache der Störung leicht herausfinden und den Fehler schnell beheben kann. Das spart nicht nur Kosten während des Maschinenstillstands, sondern hilft, Ausfälle vorherzusehen. Predictive Maintenance ist auch eine der Anwendungen der Equipment IoT-Plattform DIALink von Delta Electronics. Sie sammelt Daten von CNC-Maschinen und speicherprogrammierbaren Steuerungen, bereitet sie auf und übermittelt sie in die Cloud, wo die Daten für die vorausschauende Wartung genutzt werden können.
Quelle: Taiwan Excellence / Vorschaufoto: fotolia