Swiss Steel investiert in Walzwerk

von Alexander Kirschbaum

Weichen für Stahlproduktion 4.0

Der Stahlhersteller Swiss Steel hat 8,5 Millionen Euro in sein Walzwerk in Emmenbrücke investiert. Der gesamte Bereich des Coil-Handlings wurde auf den neuesten Stand der Technik gebracht und bietet nun nach Angaben des Unternehmens maximale Flexibilität bei der Weiterbehandlung des Stahls sowie beim Binden und Verpacken der Drahtringe.

Zentrales Element des neuen Coil-Handlings ist neben der Arbeitssicherheit der hohe Automatisierungsgrad, verbunden mit einem größeren Handlungsspielraum in der Produktion und beim Kundenservice. Die Prozessparameter werden vollumfänglich elektronisch dokumentiert und der Materialfluss ist jederzeit nachvollziehbar. Die intelligente Datenanalyse ermöglicht konzeptionelle Freiheit in maßgeschneiderten Entwicklungsprojekten – vor allem, wenn es darum geht, die Produkteigenschaften anforderungsspezifisch und kundenindividuell einzustellen.

Neue Technologie spart Energie

Neu im Walzwerk ist auch die Technologie, die von der Abnahme der Drahtringe bis zum Pressen zu Coils an den zwei Drahtlinien eingesetzt wird. Nach der Abnahme werden die Ringe über ein vertikales Palettensystem mit 60 Paletten und einer kleineren, horizontalen Hakenbahn zur Presse transportiert. Die Technik löst den knapp 40-jährigen horizontalen Transport über eine Hakenbahn ab.

In Kombination mit der neuen Presse kann der Prozess bei deutlich geringerem Energieverbrauch schneller und qualitativ robuster erfolgen: Die losen Ringe werden produktschonend von zwei Pressplatten zu Coils gepresst. Dabei können die Pressdrücke kundenspezifisch eingestellt werden. Anschließend werden die Coils kompakt mit Flachbandstahl gebunden. Anders als beim konventionellen Binden mit Stahldraht sind die Transportsicherheit und die Oberflächengüte jederzeit gewährleistet.

Swiss Steel führte die Modernisierung während des Sommerstillstandes durch und modernisierte dabei ebenfalls den 2002 in Betrieb genommenen 5-gerüstigen Kocks-Block. Dieser wird zur Fertigung von Stabstahl und Draht in Garrett-Abmessungen (18–50 mm Ø) sowie in Stelmor-Abmessungen (5,5–17,5 mm Ø) eingesetzt.

Quelle: SCHMOLZ + BICKENBACH  Vorschau-Foto: Vollautomatisiertes Ringhandlingsystem. Artikelfoto: Swiss Steel modernisierte den 5-gerüstigen Kocks-Block in der Stabstahl- und Drahtfertigung. (Fotos: SCHMOLZ+BICKENBACH)

Zurück