Strompreispaket stellt 5.000 Mittelständler ins Abseits

von Hubert Hunscheidt

Goliath  profitiert, David bleibt auf der Strecke. „Das Strompreispaket nutzt vielleicht wenigen stromintensiven Konzernen, der Mittelstand hat nichts davon“, kritisiert der Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) Christian Vietmeyer.

 

Die Zahlen belegen das Missverhältnis: Geringere Netzentgelte, weiterhin reduzierte Abgaben, Umlagen und Steuern bringen Konzerne nach Berechnungen des WSM 2024 auf einen Strompreis von rund 8,3 Cent pro Kilowattstunde. Für mittelständische Stahl- und Metallverarbeiter werden es rund 16,3 Cent sein.

Ohne Mittelstand keine Energie- und Mobilitätswende

„Viele  Unternehmen der WSM-Branche stellen Komponenten für Träger der geforderten Energie- und Mobilitätswende her – wie Windkraftanlagen, E-Motoren, Gleisbau. Und sollen trotz ihrer Relevanz für die Transformation doppelt so viel für den Strom bezahlen wie energieintensive Konzerne. Das ist doch absurd, so lässt sich kein Fortschritt realisieren“, moniert Vietmeyer. Seinen Branchen reiße der Geduldsfaden: „Es ist geradezu lächerlich, wenn die Politik versucht, uns ihr absurdes Strompaket positiv zu verkaufen.“

Keine Chance auf dem Weltmarkt – Abwanderung vorprogrammiert

International agierende industrielle Mittelständler sind alarmiert: Die beschlossenen Maßnahmen lassen ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter sinken.  Bereits jetzt zahlen Stahl und Metall verarbeitende Unternehmen am Standort Deutschland deutlich mehr für Strom:  das  2,5-Fache ihrer Wettbewerber aus Frankreich, das 2,4-Fache der aus China und sogar das 3,3-Fache der USA-Konkurrenz. „Das macht sie chancenlos auf dem Weltmarkt. Die weitere Abwanderung ist vorprogrammiert“, betont Christian Vietmeyer.

Quelle und Fotos: WSM - Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V.

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