Steel Mont legt Rettungsplan für stillgelegtes Stahlwerk Liberty Galați vor

von Hubert Hunscheidt

Das europäische Handelsunternehmen Steel Mont hat gemeinsam mit einem Konsortium einen Vorschlag zur Wiederbelebung des stillgelegten rumänischen Stahlwerks Liberty Galați eingereicht. Wie das Unternehmen am 3. Oktober mitteilte, umfasst der Plan zunächst eine Vereinbarung über Lohnverarbeitung (Tolling) sowie die Versorgung mit Rohstoffen, die Abnahme der Fertigprodukte und eine mögliche spätere Übernahme des Standorts. Der Vorschlag wurde am 23. September den Insolvenzverwaltern übermittelt.

Steel Mont betont, dass ein Neustart der Produktion von strategischer Bedeutung sei. Rumänien könne damit seine Stahlversorgung für Schlüsselbranchen wie Verteidigung, Schiffbau, Energie und Infrastruktur langfristig sichern. Angesichts verschärfter Importquoten und Zölle in der EU sowie der Einführung des CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) ab 2026 gewinne die Eigenproduktion zusätzlich an Relevanz.

Das Konsortium bringe internationale Erfahrung, gesicherte Rohstoffquellen und finanzielle Stärke ein, erklärte Steel Mont. Die rumänische Regierung hatte bereits Mitte September eine interministerielle Arbeitsgruppe eingesetzt, um staatliche Interessen im Zusammenhang mit dem Werk zu wahren und eine Insolvenz zu verhindern.

Liberty Galați verfügt über eine Jahreskapazität von rund drei Millionen Tonnen Stahl. Der letzte Versuch zur Wiederinbetriebnahme im Juni war gescheitert – die Anlagen stehen seither still.

Quelle: Eurometal / Foto: marketSTEEL