Startschuss für weltgrößte Wasserstoffpilotanlage

von Alexander Kirschbaum

Das Projektkonsortium „H2FUTURE“ bestehend aus voestalpine, Siemens, VERBUND sowie Austrian Power Grid und den wissenschaftlichen Partnern K1-MET und ECN hat am Montag am voestalpine-Standort Linz offiziell den Bau der weltweit größten Pilotanlage zur Herstellung von „grünem“ Wasserstoff freigegeben.

Mit dem EU-geförderten 18-Millionen-Euro-Projekt werden künftig die Einsatzmöglichkeiten von „grünem“ Wasserstoff in den verschiedenen Prozessstufen der Stahlerzeugung sowie das Zusammenspiel mit dem Regelenergiemarkt des Stromnetzes getestet. Für die Bereiche Industrie, Transport und Energie ist CO2-freier Wasserstoff ein wichtiger Energieträger der Sektorkopplung und kann wesentlich zum Erreichen der Klimaziele beitragen.

Wolfgang Eder, Vorstandvorsitzender voestalpine AG: "Mit der Errichtung der neuen Pilotanlage für die Herstellung von CO2-freiem Wasserstoff setzen wir einen weiteren Schritt in Richtung langfristiger Realisierung einer Technologietransformation in der Stahlindustrie. Das Ziel dabei ist es, echte ‚Breakthrough-Technologien‘ zu erforschen, die in etwa zwei Jahrzehnten im großtechnischen Stil anwendbar sein könnten".

Stahlerzeugung mit minimalen Emissionen

Nach dem Projektstart zu Beginn 2017 schreitet der Bau der Pilotanlage am voestalpine-Standort Linz inzwischen zügig voran. Das Fundament steht und die Errichtung der Hallenkonstruktion läuft. In den Sommermonaten werden die Kernkomponenten zur Elektrolyse geliefert und noch binnen Jahresfrist soll die Inbetriebnahme beginnen. Der Start des umfangreichen zweijährigen Versuchsprogramms ist für Frühjahr 2019 geplant.

Für die Forschungsanlage in Linz hat Siemens das derzeit weltweit größte PEM („Proton Exchange Membrane“)-Elektrolysemodul entwickelt. Mit einer Anschlussleistung von sechs Megawatt können damit 1.200 Kubikmeter „grüner“ Wasserstoff pro Stunde produziert werden. Bei der Umwandlung von Strom in Wasserstoff wird ein Rekord-Wirkungsgrad von 80 Prozent angestrebt. Der Wasserstoff kann gespeichert werden und ist vielseitig einsetzbar: Als Grundstoff in der Industrie wie in Linz, aber auch als Treibstoff in der Mobilität oder als Energieträger bei der Strom- und Gasversorgung.

Quelle: voestalpine  Bildtext: v.l. Wolfgang Hesoun, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG Österreich; Herbert Eibensteiner, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der Steel Division; Bart Biebuyck, Executive director, Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking (FCH JU); Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender voestalpine AG; Wolfgang Anzengruber, CEO VERBUND. (Foto: voestalpine)

 

Zurück