Starker Kapazitätsanstieg bei Frachtraum

Ulm - Nachdem die kurzfristig verfügbare Kapazität für Straßentransporte in Europa im Dezember 2019 stark rückläufig war, wurde am Spotmarkt zu Jahresbeginn wieder deutlich mehr freier Frachtraum angeboten (+19,6%). Der starke Kapazitätsanstieg hat die Transportpreise wieder sinken lassen (-4,4%). Das geht aus aktuellen Auswertungen des Transport Market Monitors (TMM) hervor. Der Online-Service wird von Tim Consult auf Basis der Transportdaten von monatlich bis zu 150.000 realen Spotmarkt-Transporten bereitgestellt, die über die in Europa führende Transporeon-Plattform abgewickelt werden.

Die zentralen Entwicklungen im Januar 2020 im Überblick:

  • Der Kapazitätsindex ist auf einen Wert von 122,5 Indexpunkte gestiegen (Dezember 2019: 102,4). Das entspricht einem Zuwachs von 19,6 Prozent. Damit war zu Beginn dieses Jahres auf dem Spotmarkt annähernd gleich viel Kapazität für Straßentransporte verfügbar wie im Januar 2019 (+0,5%).

  • Der Transportpreisindex ist von 108,5 auf 103,7 Indexpunkte gesunken, was verglichen mit dem Vormonat einem Preisrückgang von 4,4 Prozent entspricht. Somit waren die Transportpreise im Januar 2020 um zwei Prozent geringer als im Januar des Vorjahres.

  • Der Dieselpreisindex ist verglichen mit Dezember 2019 um 1,8 Prozent gestiegen. Er lag 5,5 Prozent über dem Index zu Jahresbeginn 2019.

Sowohl die verfügbare Transportkapazität als auch die Transportpreise entwickeln sich weiterhin zyklisch. Seit September 2019 nähert sich dabei die Kapazitätskurve den Werten im Vergleichsmonat des Vorjahres an. „Wir beobachten hier eine Trendwende. Denn von Februar bis August 2019 war immer deutlich mehr Transportkapazität auf dem Markt vorhanden gewesen als im Jahr davor. Dieses ‚Plus' an Transportkapazität hat sich seit September 2019 jedoch stetig verringert. Im Januar diesen Jahres ist es nahezu vollständig weggeschmolzen", sagt Oliver Kahrs, Geschäftsführer von Tim Consult, einem Tochterunternehmen von Transporeon. Während sich das Angebot an freiem Frachtraum im Januar 2020 somit nahezu identisch zu Januar 2019 zeigte (+0,5%), lagen die Transportpreise im Januar zwei Prozent unter den Preisen zu Jahresbeginn 2019.

Die im TMM beobachtbare Trendwende bei den Kapazitäten hat nach der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie und dem Automobilsektor im Dezember auch die Chemiebranche und damit eine weitere Indikatorindustrie der wirtschaftlichen Entwicklung erfasst. „Das könnte darauf hindeuten, dass aufgrund des schwachen europäischen Wirtschaftswachstums ausreichend Transportkapazitäten im Markt aufgebaut wurden und die Transportdienstleister ihr Angebot daher nicht weiter aufstocken", erklärt Kahrs.

Diese Interpretation der aktuellen Auswertungen aus dem Transport Market Monitor wird von der Entwicklung der Zulassungszahlen schwerer Nutzfahrzeuge ab 16 t in Europa gestützt: So wurden nach Angaben des europäischen Automobilherstellerverbandes ACEA (European Automobile Manufacturers Association) beispielsweise im Dezember 2019 13,6 Prozent weniger HCV (Heavy Commercial Vehicles) zugelassen als im Vergleichsmonat 2018. Anders gestaltete sich die Entwicklung bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t. Hier wurden zum Jahresende 8,2 Prozent mehr Fahrzeuge (Light Commercial Vehicles / LCV) neu registriert als im Dezember 2018 (Quelle: ACEA). „Das dürfte dem anhaltenden Boom des Online-Handels geschuldet sein", meint Kahrs.

Über Transport Market Monitor (TMM)

Der Transport Market Monitor ist ein leistungsfähiger Online-Service zur Preis- und Kapazitätsentwicklung im europäischen Straßengüterverkehr. Logistikverantwortliche in verladenden Industrie- und Handelsunternehmen, Spediteure und Transportdienstleister profitieren als Abonnenten von monatlichen Auswertungen, die online in zahlreichen Charts ausgespielt werden – für einzelne Länder in und ganz Europa sowie für Russland, 80 Land-Land-Kombinationen und mehr als zehn verschiedene Branchen.

Der TMM basiert auf den Spotmarkt-Daten der Transporeon-Plattformen mit über 20 Milliarden Euro Frachtumschlag pro Jahr. Seine Auswertungen werden aus mehr als 1,8 Millionen Frachtaufträgen generiert, die jährlich über den Spotmarkt von Transporeon abgewickelt und anschließend von Tim Consult analysiert werden. Damit liefert der Transport Market Monitor besonders valide, höchst präzise und transparente Informationen.


Über Transporeon

Transporeon steigert die Logistik-Performance und -Rentabilität mit jeder Frachtsendung. Im Jahr 2000 in Deutschland gegründet, verbindet Transporeon mehr als 1.200 Industrie- und Handelsunternehmen (Verlader) mit über 90.000 Transportdienstleistern in mehr als 100 Ländern in Echtzeit zu einem weltweiten Netzwerk. Die sicherheitszertifizierten Plattformen bieten digitale Lösungen für Fracht-Benchmarking und -Ausschreibungen, Transportvergabe und -abwicklung, Zeitfensterbuchungen, Sendungsverfolgung und durchgängige Transparenz der Supply Chain. Dank Nutzung der neuesten Technologien, einschließlich Künstlicher Intelligenz und Predictive Analytics, bietet Transporeon Lösungen, um CO2-Emissionen zu verringern, Leerkilometer und Lkw-Standzeiten zu vermeiden und manuelle Prozesse zu digitalisieren. Transporeon verfügt über Standorte in Europa, Russland, Asien und USA.


Über Tim Consult

Tim Consult ist ein internationales Beratungsunternehmen und führender Anbieter von Benchmarking und Market Intelligence für alle Verkehrsträger. Das Unternehmen entwickelt Lösungen für effizienten Frachteinkauf, intelligentes Transportmanagement, optimierte Wertschöpfungsnetze und innovative Big-Data-Anwendungen. Zu den Kunden zählen weltweit tätige Verlader, darunter nahezu alle DAX-30-Firmen und mehr als die Hälfte der Fortune-100-Unternehmen aus dem Industriebereich. Seit 2018 ist Tim Consult eine hundertprozentige Tochter von Transporeon, die als selbständige Business Unit auf dem weltweiten Logistikmarkt agiert. Hauptsitz von Tim Consult ist Mannheim.


Quelle: Transporeon GmbH /  Vorschaubild: marketSTEEL

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