Stahlhändler Pisec wegen Marktdruck und Millionenverbindlichkeiten insolvent

von Hubert Hunscheidt

Die Pisec Group Holding GmbH sowie die Pisec Group Austria GmbH haben laut Angaben des Kreditschutzverbands KSV1870 am Handelsgericht Wien Insolvenzanträge gestellt. Ausschlaggebend seien unter anderem die anhaltenden wirtschaftlichen Turbulenzen auf den internationalen Rohstoffmärkten sowie eine deutlich gesunkene Nachfrage, insbesondere in den Kernregionen USA und Europa. Diese Entwicklungen hätten die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit des österreichischen Stahlhändlers massiv eingeschränkt.

Der KSV1870 berichtet, dass acht Mitarbeiter und 14 Gläubiger unmittelbar von der Insolvenz betroffen sind. Die Passiva belaufen sich laut Schuldnerangaben auf rund 109 Millionen Euro. Ein Großteil – etwa 78,5 Millionen Euro – entfällt dabei auf Haftungen aus Bankverbindlichkeiten von Tochterunternehmen.

Die Pisec-Gruppe, gegründet 1950, war international im Handel mit Rohstoffen und Stahlprodukten tätig. Vertriebsstandorte in Wien, New York, Miami, Kattowitz und Indien bedienten Kunden in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien. Durch die Übernahme der ESB-Gruppe im Jahr 2022 hatte Pisec zuletzt seine Präsenz in Zentraleuropa ausgeweitet, mit Schwerpunkt auf kundenspezifisch zugeschnittenen Flachstahlprodukten.

Quelle: KSV1870 / Foto: Pisec Group Holding GmbH

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