Stahlfusion: thyssenkrupp gründet Arbeitsgruppe

von Alexander Kirschbaum

Seit thyssenkrupp am 20. September bekräftigt hat, mit Tata Steel fusionieren zu wollen, ist die Belegschaft in Alarmbereitschaft. Betriebsrat und IG Metall kündigten sofort Widerstand gegen die Fusionspläne an. Die Angst vor Arbeitsplatzverlust hat am vergangenen Freitag in Bochum  7.000 Stahlarbeiter auf die Straße getrieben, die gegen einen Zusammenschluss der Stahlsparten von thyssenkrupp und Tata Steel demonstrierten. „Ab 2020 geht es um Standortschließungen, Anlagenschließungen, Kapazitätsabbau und Massenentlassungen", sagte Detlef Wetzel, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Thyssen-Krupp Steel Europe (TKSE) und ehemaliger IG Metall-Vorsitzender.

Als Sitz der neuen Firma soll Gewerkschaftern zufolge Amsterdam im Gespräch sein. „In Amsterdam gilt keine deutsche Mitbestimmung", so IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler auf der Kundgebung.

Bei thyssenkrupp hat sich am Montag der Aufsichtsrat mit dem Thema auseinandergesetzt. "Der Vorstand hat heute den Aufsichtsrat über die Inhalte des Memorandum of Understanding mit Tata zur Gründung eines gemeinsamen Joint Ventures der europäischen Stahlaktivitäten informiert. Der Aufsichtsrat hat diese Informationen zur Kenntnis genommen und beraten. Wir haben uns darauf verständigt, dass wir eine gemeinsame Arbeitsgruppe einrichten werden. In dieser Arbeitsgruppe werden der Vorstand der thyssenkrupp AG, der Vorstand der thyssenkrupp Steel Europe AG und Vertreter der Mitbestimmung der thyssenkrupp AG und der Stahlstandorte vertreten sein", so  Prof. Dr. Ulrich Lehner, Vorsitzender des Aufsichtsrats der thyssenkrupp AG, und Markus Grolms, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der thyssenkrupp AG und Gewerkschaftssekretär der IG Metall, in einer gemeinsamen Erklärung.

Die gemeinsame Arbeitsgruppe wird auf Arbeitnehmerseite von Markus Grolms, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der thyssenkrupp AG und auf Seite des Unternehmens von Oliver Burkhard, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der thyssenkrupp AG, geleitet.

Quelle: marketSTEEL, IG Metall NRW, thyssenkrupp  Vorschau-Foto: thyssenkrupp

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