Stahlfusion: Entscheidung naht

von Alexander Kirschbaum

Der Vorstand der thyssenkrupp AG hat am Donnerstag den Aufsichtsrat über den Stand der Verhandlungen zum geplanten Joint Venture der europäischen Stahlaktivitäten mit Tata Steel informiert. Wie der Essener Konzern verlautete, ist die Due Diligence der Unternehmensteile demnach nahezu abgeschlossen.

Im Rahmen der Due Diligence hätten von beiden Seiten mandatierte Experten das strategische und operative Potential des Joint Ventures und Synergien von 400 bis 600 Mio Euro bestätigt. Dazu gehöre auch der vorgesehene Abbau von insgesamt bis zu 4000 Stellen in den Verwaltungsbereichen und der Produktion in den nächsten Jahren, der von beiden Unternehmen zu gleichen Teilen getragen wird. Dazu hatte thyssenkrupp Ende Dezember 2017 einen Tarifvertrag geschlossen, dem die Mitglieder der IG Metall Anfang Februar 2018 zugestimmt haben.

Tata Steel arbeitet daran, vergleichbare Vereinbarungen an den Standorten des Unternehmens abzuschließen. Dazu verhandelt Tata Steel Europe derzeit unter anderem mit Arbeitnehmervertretern in den Niederlanden und Großbritannien. Im Rahmen des Zusammenschlusses sollen alle Unternehmensteile und Standorte integriert und als ein gemeinsames Unternehmen geführt werden. Wie thyssenkrupp am Donnerstag weiter mitteilte, kann vor diesem Hintergrund eine Entscheidung der Gremien zum Joint Venture im ersten Halbjahr 2018 erfolgen.

thyssenkrupp hatte im September 2017 die Gründung eines Joint Ventures seiner europäischen Stahlaktivitäten mit Tata Steel Europe angekündigt. Das neue Unternehmen würde einen Umsatz von etwa 15 Mrd € erzielen und etwa 48.000 Mitarbeiter beschäftigen.

Quelle und Vorschau-Foto: thyssenkrupp

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