SSAB startet Bau des neuen Stahlwerks in Luleå – Meilenstein für fossilfreie Stahlproduktion

von Hubert Hunscheidt

In Luleå hat SSAB offiziell mit dem Bau eines neuen, fossilfreien Stahlwerks begonnen. An der feierlichen Grundsteinlegung nahmen Schwedens Energieministerin, Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Ebba Busch sowie SSAB-CEO Johnny Sjöström teil. Mit dem Projekt setzt das Unternehmen einen historischen Schritt in Richtung nachhaltiger Stahlproduktion. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2029 geplant.

„Heute schreiben wir Industriegeschichte. Diese Investition festigt die Position Schwedens als führende Industrienation und zeigt, dass wir den Klimaherausforderungen mit bahnbrechender Innovation und starkem industriellem Leadership begegnen“, erklärte Ebba Busch.

Das neue Werk ersetzt die bisherige hochofenbasierte Produktion in Luleå und wird eine Kapazität von 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr erreichen. Geplant sind zwei Elektrolichtbogenöfen, eine moderne Sekundärmetallurgie, ein integriertes Warmwalzwerk sowie ein Kaltwalzkomplex. Damit entsteht das weltweit am stärksten elektrifizierte Stahlwerk, das durch innovative Verfahren sowohl Kosten als auch Energieverbrauch reduziert.

Laut CEO Johnny Sjöström handelt es sich um ein zukunftsweisendes Projekt: „Wir bauen das weltweit modernste Elektro-Stahlwerk. Mit der neuen Technologie erreichen wir niedrigere Kosten, kürzere Lieferzeiten und eine deutlich verbesserte Flexibilität. Gleichzeitig eliminieren wir einen Großteil der heutigen CO₂-Emissionen in Luleå.“

Insgesamt investiert SSAB 4,5 Milliarden Euro in den Standort, einschließlich einer hochentwickelten Verzinkungsanlage und kontinuierlichen Glühtechnik. Neben fossilem Schwammeisen kann auch recycelter Schrott als Rohstoff eingesetzt werden – ein Beitrag, der die CO₂-Emissionen um rund drei Millionen Tonnen jährlich senken wird. Dies entspricht etwa sieben Prozent der gesamten Emissionen Schwedens.

Mit dieser Großinvestition untermauert SSAB seine Rolle als Vorreiter der grünen Transformation in der Stahlindustrie.

Bildtext: SSAB-CEO Johnny Sjöström und die Ministerin für Energie, Wirtschaft und Industrie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin Ebba Busch.

Quelle und Foto: SSAB AB