Spezialguss Wetzlar: Schutzschirmverfahren

von Alexander Kirschbaum

Die DIHAG Holding hat am 30. Dezember 2016 das Schutzschirmverfahren für ihr Tochterunternehmen Spezialguss Wetzlar (SGW) beantragt. Die Gießereigruppe beabsichtigt mit dem Verfahren, die SGW in Eigenverwaltung zu sanieren und wettbewerbsfähige Geschäftsbereiche zu erhalten. Nach Angaben der DIHAG Holding wurde die Maßnahme nötig, weil der Markt für Gas- und Dampfturbinen eingebrochen ist. Dies führte zu Überkapazitäten in der Gussfertigung von Gehäusen.

Das Schutzschirmverfahren soll der DIHAG Holding ermöglichen, ein Zukunftskonzept für die SGW in Eigenverwaltung zu entwickeln. Das Schutzschirmverfahren dauert in der Regel drei Monate, innerhalb derer das Unternehmen einen Sanierungsplan erstellt und anschließend umsetzt. Die 1731 gegründete Spezialguss Wetzlar ist eine von elf Gießereien der Unternehmensgruppe. „Wir haben uns angesichts der Marktlage für das Sanierungsprogramm entschieden, um wettbewerbsstarke Geschäftsfelder zu erhalten und die SGW wieder nachhaltig profitabel zu machen“, erklärt Carsten Kloes, Chief Financial Officer der DIHAG Holding.

Die SGW erwirtschaftete in den letzten fünf Geschäftsjahren deutliche Verluste. Um das Unternehmen zu sanieren, hat das Management der SGW in der Vergangenheit Restrukturierungsmaßnahmen sowie eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens eingeleitet. Diese Maßnahmen haben allerdings nicht ausgereicht, um die Spezialguss Wetzlar zu sanieren. Dies soll laut der Gießereigruppe nun mit erfahrenen Experten einer externen Beratungsgesellschaft sowie dem erweiterten Instrumentarium des Schutzschirmverfahrens gelingen.

Quelle: DIHAG Holding  Vorschau-Foto: Fotolia

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