Spekulationen über EU-Sanktionen und fallende Vorräte geben Aluminium Aufwind

von Angelika Albrecht

Nach einem enttäuschenden Jahresauftakt klettern nun die Aluminiumpreise immer höher: Mit rund 2.650 kostet eine Tonne Aluminium fast wieder so viel wie zuletzt Anfang Dezember. Unterstützung kommt laut Commerzbank Research zum einen von Spekulationen, dass die EU im Rahmen ihres 16. Sanktionspakets schrittweise auch ein Importverbot für russisches Primäraluminium verhängen könnte. Einem Bericht von Reuters zufolge bezieht die EU immer noch 6% ihrer Aluminiumimporte aus Russland. Das ist zwar deutlich weniger als früher, aber nicht gänzlich unbedeutend.

Eine Verschiebung der Handelsströme verläuft in der Regel nicht ohne Reibungsverluste, und tatsächlich lagen die russischen Aluminiumexporte in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres um mehr als 20% unter dem Niveau des Vergleichszeitraums 2021 vor Beginn des Ukraine-Kriegs. Zum anderen treiben die sinkenden Aluminiumbestände in China den Preis in die Höhe. Nach Angaben der chinesischen Forschungsgruppe SMM sind die Lagerbestände in China auf 440 Tsd. Tonnen und damit auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr gefallen. Nicht zuletzt hat die chinesische Aluminiumproduktion (im November annualisiert) die von der Regierung festgelegte Kapazitätsgrenze erreicht. Nichtsdestotrotz wurden auch im Dezember erneut 3,77 Mio. Tonnen Aluminium produziert, was ein neues Allzeithoch ist und rund 5% über dem Wert aus dem letzten Dezember liegt. Für das Gesamtjahr 2024 stieg die Aluminiumproduktion damit auf 44 Mio. Tonnen - 5,8% mehr als im Vorjahr.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

 

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