Sorge vor Angebotsknappheit treibt den Kupferpreis in China

von Angelika Albrecht

Laut Commerzbank Research berichtete Reuters am Mittwoch, dass sich die Top-Kupferschmelzen Chinas auf eine koordinierte Kürzung ihrer Produktion geeinigt hätten. Zuvor hatten Zweifel bestanden, dass eine solche Einigung zustandekommen könnte, weshalb der Kupferpreis als Reaktion auf den Bericht einen ordentlichen Sprung nach oben machte.

Chinesische Schmelzen einigen sich auf Kapazitätskontrollen, nicht Produktionskürzungen

Allerdings setzte am Donnerstag früh bereits eine kleine Korrektur ein, nachdem der Verband der chinesischen Nicht-Eisenmetallindustrie in einem Kommuniqué mitteilte, dass man sich lediglich auf Kapazitätskontrollen und nicht auf Produktionskürzungen verständigt habe. So sollen Projekte zur Kapazitätsausweitung etwa verzögert, Auslastungsraten verringert und Wartungspläne geprüft werden.

Allerdings stellt sich angesichts des regelrechten Einsturzes der Verarbeitungsgebühren die Frage, ob nicht einige, vor allem kleinere, Schmelzen, ihre Produktion aufgrund von Profitabilitätsgründen gezwungenermaßen zurückschrauben. Es ist laut Commerzbank gut vorstellbar, dass die großen Schmelzen beabsichtigen, so Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. Entsprechend bleiben die Rohstoffspezialisten der Commerzbank vorsichtig, was die Angebotsaussichten anbelangt, sie sehen hier weiterhin eher Aufwärtsrisiken für den Kupferpreis.

Chinesische Produzenten kämpfen mit Überangebot an Aluminium

Die Commerzbank meint, dass an den Industriemetallmärkten in China die Aluminiumproduktion im Januar/Februar im Mittelpunkt steht. Derzeit kämpfen die chinesischen Produzenten eher mit einem Überangebot, auch weil russisches Material, das sich anderswo schwerer verkaufen lässt, noch zusätzlich auf den heimischen Markt kommt. Sollten die neuen Zahlen eher eine Abflachung des Produktionswachstums andeuten, dürfte dies den Aluminiumpreis stützen.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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