SHS-Gruppe und Verso Energy unterschreiben wegweisenden Wasserstoff-Vertrag

von Hubert Hunscheidt

Die SHS - Stahl-Holding-Saar Gruppe (SHS-Gruppe) mit ihren Beteiligungen Dillinger (Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke), Saarstahl (Saarstahl Aktiengesellschaft) und ROGESA (ROGESA Roheisen- und Rohstoffgesellschaft Saar mbH), und das Energieunternehmen Verso Energy schließen einen langfristigen Vertrag über die jährliche Lieferung und Abnahme von mindestens 6.000 Tonnen „grünem“ Wasserstoff. Mit dem deutsch-französischen Vertragsabschluss nimmt das Stahl-Dekarbonisierungsprojekt „Power4Steel“ eine weitere Hürde auf dem Weg zur klimafreundlichen Stahlproduktion. Verso Energy und die SHS-Gruppe geben damit den Startschuss für die regionale, grenzüberschreitende Wasserstoffwirtschaft.

Die ROGESA hatte im März 2024 ein geschlossenes Ausschreibungsverfahren zur Beschaffung von regional produziertem „grünem“ Wasserstoff gestartet. Als Ergebnis dieser regulären Ausschreibung haben Verso Energy und ROGESA ab dem Jahr 2029 eine jährliche Lieferung von mindestens 6.000 Tonnen Wasserstoff über die Dauer von zehn Jahren vereinbart.

Verso Energy wird für die saarländische Stahlindustrie so genannten RFNBO (Renewable Fuels of Non-Biological Origin) -zertifizierten Wasserstoff liefern. Die Zertifizierung garantiert, dass der Wasserstoff unter Einsatz von Grünstrom produziert wurde. Unter Verwendung dieser ersten Wasserstoffmengen, Stahlschrott und einer neuen Anlagentechnologie bestehend aus einer Direktreduktionsanlage und einem Elektrolichtbogenofen am Standort Dillingen sowie einem Elektrolichtbogenofen am Standort Völklingen, kann die SHS-Gruppe förderkonform die angestrebte Reduktion ihrer CO2-Emissionen um bis zu 55 Prozent bis Anfang der 30er Jahre erreichen.

Verso Energy wird den Wasserstoff mit dem Projekt CarlHYng (Carling Hydrogen Next Generation) in Carling (Frankreich) produzieren. In einem ersten Schritt plant Verso Energy dort mit einer Investitionssumme von mehr als 100 Millionen Euro den Bau eines Elektrolyseurs, der mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird. Der erzeugte Wasserstoff wird in das mosaHYc-Leitungsnetz (moselle-saar-hydrogen-conversion) eingespeist, an den Stahlstandort Dillingen transportiert und dort für die Produktion von CO2-reduziertem Stahl eingesetzt.

Bereits im April 2024 hatte die SHS-Gruppe mit Beauftragung von mosaHYc, das von den Netzbetreibern Creos Deutschland Wasserstoff GmbH und NaTran Deutschland SA (früher GRTgaz SA) errichtet wird, einen wichtigen Grundstein für den strategischen Ausbau der regionalen Wasserstoffwirtschaft gelegt. Über das deutsch-französische Leitungsnetz wird der Wasserstoff in die Region transportiert, der für die „grüne“ Produktion der grenznahen Industrie notwendig ist. In der Endausbaustufe plant die SHS-Gruppe jährlich bis zu 120.000 t Wasserstoff einzusetzen und ist damit perspektivisch der größte Abnehmer in der Region.

Bildtext: Romain Verdier (Verso Energy), Stefan Rauber (SHS - Stahl-Holding-Saar, Saarstahl und Dillinger), Gitta Connemann (Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie), Jonathan Weber (SHS - Stahl-Holding-Saar, Saarstahl und Dillinger), Jürgen Barke (Wirtschaftsminister des Saarlandes), Xavier Caïtucoli (Verso Energy), Frank Becker (ROGESA).

Quelle und Foto: SHS – Stahl-Holding-Saar GmbH & Co. KGaA